LVR löst Berufskolleg in St. Tönis auf
Acht Schüler werden zum Ende des Schuljahres in Kempen und Krefeld inklusiv unterrichtet.
St. Tönis. Der Kreistag wird am 28. Juni die Auflösung des Teilstandorts des Rhein-Maas-Berufskollegs Kempen an der Jugendhilfeeinrichtung „Fichtenhain“ des LVR am Tempelsweg beschließen. Mit Ablauf des Schuljahres am 31. Juli ist die Beschulung dort vorbei. Aktuell werden in St. Tönis nur noch acht Schüler unterrichtet. Inzwischen haben sich die schulrechtlichen Vorschriften geändert, die Inklusion im Schulbereich ist fortgeschritten, erklärt Kreisdirektor Ingo Schabrich in der Vorlage für den Kreistag. Die acht Schüler sollen künftig im Berufskolleg Kempen und Krefelder Berufskollegs beschult werden.
Als der Landschaftsverband Rheinland (LVR) vor Jahren seinen Berufskolleg Fichtenhain auflöste, wurde die Schule als Teilstandort des Rhein-Maas-Berufskollegs Kempen fortgeführt. Damals hieß es, aufgrund des „besonderen Förderbedarfs der Schülerklientel“ sei eine Beschulung an den vorhandenen Standorten des Berufskollegs nicht angeraten gewesen.
Sowohl die Schulleitung, die obere Schulaufsichtsbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf und der LVR sind sich bei der Auflösung des Schulbetriebs in St. Tönis einig. Der Beschluss des Kreistages am 28. Juni ist eine reine Formsache. Aus rechtlichen Gründen bedarf die Auflösung des Teilstandortes nach dem Schulgesetz und der Kreisordnung eines Beschlusses des Kreistages. Das Gebäude am Tempelsweg befindet sich im Eigentum des LVR, der es auch weiter nutzen wird. So wird die LVR Jugendhilfe Fichtenhain dort in der oberen Etage weiterhin ihre Büros haben. Was mit den ab August leeren Schulräumen passieren wird, ist zurzeit noch nicht klar. Sowohl eine andere Nutzung durch den LVR als auch eine Vermietung der Räume an andere sei denkbar, sagt Bereichsleiterin Anke Döring vom LVR. Benachbarte Unternehmen im Gewerbegebiet waren bereits vorstellig.
Als Einrichtung in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland versteht sich die Jugendhilfe schwerpunktmäßig als überörtliches Jugendhilfeangebot für Kinder und Jugendliche, für die die üblichen örtlichen Hilfen nicht reichen. Jugendliche und junge Volljährige mit besonderem Förderbedarf haben in sechs Werkstätten auf dem Gelände die Möglichkeit, verschiedene Ausbildungen zu machen. hb