Mallorca-Schlagerparty: Der gute, alte Onkel Jürgen

Im Willicher Festzelt ging die Post ab. Der „König von Mallorca“ kam um Mitternacht.

Willich. Ein überaus rüstiger Senior, 67 Jahre alt, räumte um Mitternacht so richtig ab im Festzelt auf dem Willicher Schützenplatz. Jürgen Drews kam bei den Fans sehr gut an.

Aber auch die Mallorca-Schlagerparty, mittlerweile zum achten Mal organisiert von Zeltwirt Peter Barrawasser und dem Schützenzug „die 90er“, ist mit rund 1700 Besuchern immer noch ein Publikumsmagnet.

Clevere Teenies hatten mitbekommen, wie Michael Wirth von „die 90er“ in seinem roten Nissan den Mann herbeigeschafft hatte, der für viele Besucher der Hauptgrund zum Kauf der Eintrittskarte gewesen sein dürfte. Jürgen Drews erwies sich als geduldig — er genoss es sichtlich, dass er auch bei der Jugend Kultstatus genießt und stellte sich bereitwillig für Fotos zur Verfügung.

Es war fünf vor 12, als er die Bühne betrat. Der Jubel war groß, als er seinen Klassiker „Ein Bett im Kornfeld“ sang. „Könnt ihr noch?“, fragte der „König von Mallorca“ - eine total überflüssige Frage.

Weibliche Fans kämpften sich bis zur Bühne vor, um Blumen abzugeben. „Zwei Rosen für den einen alten Jürgen“, freute sich der Beschenkte, um sogleich mit dem musikalischen Versprechen „Ich bau Dir ein Schloss“ loszulegen. „Kennt ihr noch die Les Humphries Singers?

Ich war Gründungsmitglied“, sagte Jürgen Drews und machte damit dezent deutlich, dass da ein Stück Popmusik-Geschichte auf der Bühne steht.

Während draußen Buden und Fahrgeschäfte abgebaut wurden und Pfützen daran erinnerten, dass dieses Schützenfest nicht von der Sonne verwöhnt gewesen war, herrschte im Zelt Mallorca-Stimmung. „Eisbrecher“ war die Willicher Vorgruppe Hervshahne & Schäng, die neben Evergreens auch aktuelle Hits wie „An Tagen wie diesen“ im Repertoire hatten.

Er ist der Manager von Jürgen Drews, hat schon so manchen Hit komponiert und übernahm jetzt den Part des Comedians. Kurt Kokus mimte den „Niveautieferlegungsspezialisten“, aber im Laufe eines Auftritts wurde mehr und mehr deutlich, dass er einiges drauf hat.