Medeor: Hilferufe aus Libyen
4500 Kilo Hilfsgüter werden in das Abuslim-Hospital in Tripolis geschickt.
Vorst. Die Telefone von Ute Hoffmann und Dirk Angemeer bei der action medeor in Vorst stehen nicht still. Ständig sprechen sie mit Ärzten in Libyen oder mit libyschen Landsleuten in Deutschland. „Wir brauchen alles“, so hören sie es von jedem ihrer Gesprächspartner.
Vor allem Schmerzmittel, Antibiotika, Spritzen, Verbandmaterial und verschiedenstes Operationsbesteck mit einem Gewicht von 4500 Kilo werden daher von Vorst aus an das Abuslim-Hospital in Tripolis geschickt. Der dortige Krankenhausleiter, Dr. Afia Saad, berichtete in einem Telefonat mit Ute Hoffmann: „Für Euch in Deutschland sicher unvorstellbar, aber wir brauchen alles und wirklich dringend.“ Saa spricht sehr gut Deutsch, viele Jahre hat er als Gefäßchirurg in der Helios-Kliniken in Krefeld gearbeitet. Auch sein in Deutschland lebender Bruder, Dr. Muftah Saad, wird nicht müde, Hilfe für seine Landsleute zu organisieren.
Weitere Anfragen kamen bei Bereichsleiter Dirk Angemeer von anderen libyschen Krankenhäusern an: „In jedem Telefonat hören wir die gleichen Sorgen: Ein weiteres großes Krankenhaus, das Tripolis Medical Center, oder auch das 80 km von Tripolis entfernte Hospital in Gharian, alle haben großen Zufluss an Patienten, aber so gut wie nichts, mit dem sie behandeln können. Selbst Babymilch oder Windeln sind Mangelware.“ Hilfssendungen für weitere libysche Krankenhäuser sind in Vorbereitung.
Telefon und Internet funktionieren nur sporadisch. „Auch wenn die Sicherheitslage noch sehr angespannt ist, erreichen die Medikamente auf verschiedenen Wegen ihr Ziel. Seit März arbeiten wir mit den lokalen Partnern gut zusammen, und bisher sind alle unsere Hilfsgüter angekommen,“ sagt Dirk Angemeer.
“ Für seine Libyen-Hilfe ist action medeor dringend auf Spenden angewiesen: Sparkasse Krefeld, Konto 9993, BLZ 320 500 00, Stichwort „Libyen“.