Wohnraum für Vorst
Viersener Investoren bauen 21 seniorengerechte Wohnungen auf dem Kirchendreieck.
Vorst. Es gibt Dinge, von denen man denkt, sie würden nie in die Realität umgesetzt. Die Umgestaltung des Vorster Ortskerns gehört dazu. Und dann tut sich doch was: Dort wo jetzt noch das frühere Jugendheim an der Hauptstraße und das alte Pfarrheim am von-Danwitz-Platz stehen, wird Wohnraum geschaffen, die Gebäude stehen auf Abriss.
In dem neuen Komplex, der dort gebaut wird, entstehen 21 behindertengerechte Seniorenwohnungen. Gekauft hat das Grundstück die Investorengemeinschaft Naschberger und Gezella, betreut wird der Bau vom Beraterbüro RWS Treuhand aus Viersen. Zuständig ist hier Michael Aach. Die Investorengemeinschaft hatte das Grundstück im vergangenen Jahr gekauft.
„Die Wohnungen werden über öffentliche Kredite gefördert“, sagt Aach. Bewilligungsbehörde ist in diesem Fall der Kreis. Die Wohnungen haben zwischen 50 und 70 Quadratmetern Wohnfläche, je nachdem, ob sie für eine oder zwei Personen gedacht sind. „Ein Bewohner muss 60 Jahre oder älter sein“, sagt Aach. Das legen die Förderrichtlinien so fest. Zusätzlich benötigen potenzielle Mieter einen Wohnberechtigungsschein.
Gebaut wird mit einem Erd-, einem Ober- und einem vollwertigen Dachgeschoss, insgesamt stehen damit rund 1200 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung. Jede Wohnung wird einen Balkon zur Hauptstraße hin haben. Die Mieter bekommen außerdem Kellerräume zugewiesen. Das Gebäude wird über Aufzug und Rampe verfügen. Wo früher zum Teil der Pfarrgarten lag, werden künftig Parkplätze entstehen, das lag wohl auch der Politik am Herzen. Der Zeitplan? „Ich hoffe, dass die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen“, sagt Pfarrer Ludwig Kamm, der gemeinsam mit Martin Dahmen für die Kirche die Verhandlungen geführt hat.
Für das Bauvorhaben musste ein so genannter VEP (Vorhaben bezogener Erschließungsplan) aufgestellt werden. Der lag bereits einmal öffentlich aus, in der nächsten Sitzung des Tönisvorster Planungsausschuss wird er nochmals behandelt, bevor der Stadtrat ihn endgültig abnicken kann. Bereits in trockenen Tüchern ist ein entsprechender Vertrag, den die Investoren mit der Stadt abgeschlossen haben.
Der Architekt, der das Objekt betreut, ist in der Stadt kein Unbekannter: Es handelt sich um den Anrather Arthur Dahmen, der bereits Objekte am Nordring in St. Tönis und den Glockenturm an der evangelischen Kirche in Vorst geplant hat.
Dem Erdboden gleich gemacht ist das alte Pfarrhaus an der Kuhstraße. Hier wühlte sich am Mitttwoch der Bagger des Abriss-Spezialisten Prangenberg & Zaum durch den Schutt. Dieser Abbruch war Teil des Kaufvertrages. Das Grundstück gehört nach wie vor der Kirche. „Das bleibt auch so“, sagt Pfarrer Kamm. Was dort mal entstehen soll, sei noch unklar, betont der Gottesmann.