Mehr Sicherheit an der Kreuzung

Die Einmündung Viersener Straße/L 29 soll entschärft werden. Auf Dauer soll dort eine Ampel aufgestellt werden.

Foto: Lübke

Anrath. An der Einmündung der Viersener Straße in die stark befahrene L 29 zwischen Viersen und Neersen im Bereich Am Bökel kracht es häufiger mal. Die Ecke ist eine sogenannte Unfallhäufungsstelle. Vor allem Radfahrer werden dort oft übersehen. Die überörtliche Unfallkommission (UK), der unter anderem Vertreter des Landesbetriebes Straßenbau NRW, der Bezirksregierung, der Kreispolizeibehörde Viersen und der Stadt angehören, befasste sich mit diesem Problem in einer gemeinsamen Sitzung. Die Beschlüsse dort sind jetzt auch Thema im Planungsausschuss der Stadt Willich.

In der UK wurde einstimmig beschlossen, als Sofortmaßnahme die vorhandene Rechtsabbiegespur aufzuheben. Damit werde der Abstand zum Radfahrverkehr aus Fahrtrichtung Viersen und damit auch das Sichtfeld für die von der Viersener Straße nach rechts abbiegenden Fahrzeuge vergrößert. Die Radfahrer seien dann mehr im Blickfeld des Abbiegeverkehrs aus der Viersener Straße.

An der Einmündung sollen Stopp-Schilder mit Haltelinie die bisherige Beschilderung ersetzen, damit die Verkehrsteilnehmer zum Halten verpflichtet sind. Die Furtmarkierung soll mit einem Radfahrpiktogramm mit Pfeilen ergänzt werden, um auf den auch in Gegenrichtung zugelassenen Radverkehr zusätzlich aufmerksam zu machen.

Wann genau dies alles ausgeführt wird — vor allem mit Blick auf die Rechtsabbiegespur — sollen die beteiligten Behörden abstimmen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit soll auf Tempo 70 reduziert werden — sowohl auf der Viersener Straße zwischen dem Ende der geschlossenen Ortschaft und der L 29 sowie auf der L 29 selbst in beiden Richtungen.

Die Teilnehmer der Unfallkommission halten die Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen für unabdingbar. Auch wenn Nachteile zu befürchten sind. So seien eine teilweise Verlagerung des Verkehrs auf die Kreisstraße 17 (Giesgesheide) und verlängerte Wartezeiten beim Abbiegen sowie Rückstaumöglichkeit auf der Viersener Straße möglich.

Die Anwesenden seien sich über das enorme Verkehrsaufkommen auf der L 29 für beide Richtungen einig, heißt es in den Sitzungsunterlagen zum Planungsausschuss. Die Zeitlücken für die Abbieger seien zeitweise sehr gering, das gelte insbesondere für Linksabbieger in Fahrtrichtung Neersen. „Diese Verkehrssituation kann auch für die Unfallentwicklung mit ursächlich sein, weil die motorisierten Fahrzeugführer die Radfahrer nicht oder zu spät wahrnehmen/übersehen“, lautet das Urteil der Experten.

Auf Dauer halten die Teilnehmer der UK eine Ampelanlage an der Einmündung für erforderlich — auch damit für den Rechtsabbiegeverkehr aus der Viersener Straße wieder eine eigene Abbiegespur zur Verfügung steht. Die Vorbereitungen mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie und die Erstellung der Signalplanunterlagen sollen noch in diesem Jahr stattfinden.

Der Planungsausschuss befasst sich nächste Woche Dienstag (18 Uhr, im Technischen Rathaus) mit diesem Thema.