Mertenshof: Alles bleibt beim Alten
Ein möglicher Teil-Verkauf berührt Hotel und Gastonomie nicht.
St. Tönis. Petra Zachau-Jansen hat in den vergangenen Tagen Aufklärungsarbeit leisten müssen. Immer wieder ging bei der Inhaberin des Hotel-Restaurants Mertenshof das Telefon. „Kunden, die unsere Räumlichkeiten samt Service für Feierlichkeiten gebucht hatten, fragten an, ob sie ihre Hochzeit oder das Jubiläum auch feiern können“, berichtet die Hotel-Fachfrau.
Grund: Viele Bürger hatten über die Medien erfahren, dass der Saal, die Gutsstube und der Komplex, in dem die Altenstube untergebracht ist, möglicherweise durch die Stadt gekauft werden könnten.
Die Stadt hat ein Ankaufsrecht. Besitzer war früher das Bauunternehmen Heckmann. Das ging pleite, jetzt ist ein Insolvenzverwalter zuständig. Dieses Ankaufsrecht läuft mit dem nächsten Jahr aus. Und es gibt Überlegungen von Seiten der Politik, das Recht zu nutzen.
Allerdings ist Bürgermeister Thomas Goßen skeptisch, was einen möglichen Kauf angeht. „Ich bin auf jeden Fall dafür, eine klare Entscheidung zu treffen. Das ist eine Frage von Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit. Dass man diese Faktoren in Zeiten einer schwierigen Haushaltslage kritisch hinterfragt, ist nur richtig.“ Soll heißen: Die Verwaltungsspitze ist wohl gegen einen Kauf.
Ob die Stadt letztendlich kauft oder nicht, das berührt Zachau-Jansen im Prinzip nicht. „Pacht geht vor Verkauf. Unser Pachtvertrag mit der Familie Heckmann, der der restliche Gebäudekomplex gehört, läuft noch bis 2019. Das heißt, Gäste können Saal und Gutsstube für Feierlichkeiten jedweder Art mieten.“
Ende 2013 läuft auch das sogenannte Grunddienstbarkeitsrecht aus, das nach der Sanierung 1989 für 25 Jahre festgelegt wurde. Es besagt, dass die Stadt Saal und Gutstube für sich nutzen kann. Davon machte sie aber keinen Gebrauch.