Tönisvorst Mit Walen und Delfinen durch die Ferien
Basteln und Zoobesuche: Im Sommerprogramm des Jugendfreizeitzentrums in St. Tönis stehen die beliebten Säugetiere der Meere im Mittelpunkt.
Voller Konzentration überträgt Max den Umriss eines Wals aus gelbem Tonpapier auf weißes Moosgummi (Schaumstoff). Kaum ist der Neunjährige damit fertig, greift er zur Schere. Mit der gleichen Aufmerksamkeit, wie er abgemalt hat, schneidet er die Figur aus. „Schließlich möchte ich nachher schöne Wale auf meinem Kissen haben“, sagt Max.
Tim, der ihm gegenübersitzt, ist schon mit dem Kleben beschäftigt. Sorgsam trägt er den Kleber auf seinen Wal aus Moosgummi auf, um ihn danach auf eine kleine Holzplatte zu pressen. „Das wird mein Stempel“, sagt der Elfjährige.
Die beiden sind aber nicht die einzigen, die voller Hingabe mit Papier, Moosgummi und Holz hantieren. Im großen Gruppenraum des St. Töniser Jugendfreizeitzentrums, kurz JFZ, wird an mehreren Tischen fleißig mit Bleistift gezeichnet. Scheren klappern, Klebeflaschen machen die Runde.
Die Herstellung eines Stempelkissens steht an, wobei nicht überall die typische Walkontur entsteht. Anna hat sich für einen besonderen Wal entschieden, nämlich einen Delphin. „Ich finden den springenden Delphin schöner als so einen dicken Wal“, sagt die Achtjährige.
Die beiden Säugetiere stehen beim aktuellen Sommerferienprogramm des JFZ im Mittelpunkt. Unter dem Titel „Wir entdecken Wale und Delfine“ gehören neben einem Ausflug in den Duisburger Zoo (mit Delfinarium) jede Menge Bastelaktionen zum Programm. Darunter unter anderem eine Wal-Uhr und ein Wal-Kissen.
Und genau dieses entsteht gerade. An den Tischen im Gruppenraum macht sich leichte Unruhe breit. Fast alle haben ihren Stempel hergestellt und sind neugierig, wie es weitergeht. „Alle mal herhören“, ruft Petra Schippers vom Leitungsteam des JFZ. „Jeder holt sich jetzt einen Kissenbezug. Darin liegt ein Papier. Darauf schreibt ihr euren Namen und schiebt das Papier wieder in die Kissenhülle. Das ist wichtig, damit die Farbe beim Druck nicht durchläuft.“ Durch den Namen erkennt jeder sein Kissen später auch wieder.
Dann geht es endlich mit der blauen und schwarzen Farbe weiter. Betreuerin Joanne Thiedecke zeigt, wie es geht. Mit dem Pinsel trägt die 23-jährige Studentin der Kindheitspädagogik vorsichtig etwas blaue Farbe auf das Schwämmchen. In das wiederum wird der Stempel gedrückt. „Jetzt einfach auf das Kissen drauf?“, möchte Lea wissen. Ein Nicken von Thiedecke. Noch etwas zögerlich setzt die Achtjährige den selbstgemachten Delfin-Stempel auf die weiße Kissenhülle. „Gut andrücken“, empfiehlt die Betreuerin.
Ein Strahlen geht über das Gesicht von Lea, als sie nach dem kräftigen Andrücken ihren Stempel hochhebt. Auf dem weißen Grund prangt ein springender Delfin in Blau. Schwarze und blaue Tümmler sowie Wale zieren die Kissen in den verschiedensten Formationen. Dort sind sie in Reihe gestempelt, andere wiederum haben nur die Ecken mit dem Motiv verziert und bei einigen „schwimmen“ sie wild umher.
Während die Kinder noch mit den Kissen beschäftigt sind, zieht ein köstlicher Geruch durch das JFZ und macht Lust aufs Mittagessen. „Reis, Tomatensauce, Frikadellen und Rohkost sowie zum Nachtisch ein Apfel stehen heute auf dem Speiseplan“, sagt Anette Wackers vom JFZ-Leitungsteam.
Und Stärkung muss sein, schließlich geht es am Nachmittag an die Gestaltung eines Keilrahmen-Wals.