Mitte Januar soll Umbau beginnen
Für die Umgestaltung des Willicher Markplatzes laufen die Vorbereitungen. Bis er wieder nutzbar ist, vergeht mehr als ein Jahr.
Willich. Noch genießt Iveta Andres ihren Urlaub. Sie wird am 8. Januar zurück erwartet. Die städtische Ingenieurin, die schon den Umbau des Kaiserplatzes geleitet hat, wird sich dann voller Energie auf den Neubau des Marktplatzes konzentrieren können. Wahrscheinlich wird es damit Mitte Januar mit dem symbolischen ersten Spatenstich losgehen. Dann wird nach den Vorstellungen des Krefelder Architekten- und Entwicklungsbüros „Kraft.Raum“ die Bauunternehmung Dohm mit dem Tief- und Straßenbau beginnen.
Anfang Dezember hatte die Tief- und Straßenbau GmbH Dohm den Zuschlag erhalten, war mit ihrem Angebot etwas unter dem Limit von 1,62 Millionen Euro geblieben. „Wir können bald loslegen“, freut sich Martina Stall, dass es nach vielen Jahren der strittigen Diskussionen und Planungen, der Workshops und Abstimmungen, bald mit dem Rückbau hin zu einer fast autofreien Zone begonnen werde. Und die Technische Beigeordnete sehnt den Tag herbei, wenn dieser Platz spätestens im Juni 2019, kurz vor dem Willicher Schützenfest am zweiten Juli-Wochenende, zu einem schönen Treffpunkt mit einer hoffentlich hohen Aufenthaltsqualität werden soll. Stall: „Und davon gehe ich aus, dass dies ein sehr schöner Platz wird, auf dem man sich gerne trifft.“
Die Bauunternehmung ist dabei, sich das Equipment für den kompakten Umbau zu beschaffen. Immerhin geht es auf dem Marktplatz um eine Pflasterfläche von insgesamt rund 3100 Quadratmetern. Allein diese neue Pflasterung mit speziellen Granitsteinen schlägt mit rund 460 000 Euro zu Buche. Das neue Fontänenfeld sowie der lange Tisch, der unmittelbar vor der katholischen Pfarrkirche zum Verweilen einladen soll, ist mit weiteren 125 000 Euro beziehungsweise 80 000 kalkuliert. Im Gesamtpreis enthalten sind außerdem neben den Unterbauten die teilweise neu verlegten Versorgungsleitungen sowie im Abschnitt Markt bis Grabenstraße Kanalbauarbeiten in der hinteren Peterstraße. „Noch ist nicht klar, wo wir genau beginnen werden“, sagte Martina Stall.
Das Generalunternehmen wird in Kürze die notwendigen verkehrsrechtlichen Anträge stellen und in Zusammenarbeit mit Iveta Andres den genauen Maßnahmen- und Zeitplan erstellen. Dann wird antragsgemäß über die notwendigen Umleitungen entschieden und die Baustelle mit den entsprechenden Beschilderungen eingerichtet. Bei den Kanalbauarbeiten in dem Teilstück der Peterstraße wird derzeit überlegt, ob dann der Autoverkehr über die Kreuzstraße auf den Marktplatz geführt wird, von da soll es dann weiter wie bisher über die Bahnstraße gehen.
In der Bauphase wird es zu Beeinträchtigungen kommen, werden die Cafés, die Eisdiele, Bäckerei und die Einzelhandelsgeschäfte, die es auf dem Marktplatz noch gibt, erst einmal Umsatzeinbußen in Kauf nehmen müssen. „Aber wir werden alles versuchen, diese zu minimieren und in erträglichen Grenzen zu halten“, kündigte Martina Stall an. Und, dass wahrscheinlich in der Planungswerkstatt „Stadtschmiede“ ein Baustellenbüro eingerichtet wird, in dem es regelmäßige Sprechstunden für die jeweils vom Umbau betroffenen Anwohner geben soll.
Auch wenn Ende April 2018 das über drei Jahre laufende Stadtschmiede-Förderprojekt mit den derzeitigen Mitarbeitern Martin Patzer und Jeannette Weber auslaufe, „werden wir versuchen, den Mietvertrag mit dem Eigentümer zu verlängern, damit auch danach dort von unseren Fachkräften die Informationen erteilt werden können“, so Stall.
Im letzten Schritt kommt es dann 2019 neben den Bepflanzungen zur Ausweisung einer autofreien Zone auf dem Marktplatz. Aber es wird Ausnahmen geben: so für den Bürgerbus, für den Anlieferverkehr und für die wenigen Anwohner und Autofahrer, die mit ihren Fahrzeugen nur über den Marktplatz zu ihren Garagen kommen.
Natürlich ist der Umbau des Marktplatzes beim Allgemeinen Schützenverein (ASV) Willich seit längerem ein Thema. Es geht den Verantwortlichen um den Präsidenten Willi Stennes in erster Linie darum, wo übergangsweise beim Heimatfest des Jahres 2018 der Paradeplatz aufgebaut wird. „Wir suchen derzeit nach einer Lösung, der Platz soll auf jeden Fall in unmittelbarer Nähe des Zentrums sein“, sagte auf Nachfrage ASV-Geschäftsführer Hans-Joachim Donath. Der Kaiserplatz scheide dafür aufgrund des Heckenbewuchses und der Wasserachse aus; zu eng sei eine Alternative neben der Volksbank an der Hülsdonkstraße. Es gibt da noch eine dritte Variante, über die aber noch mit dem Eigentümer gesprochen werden muss. Näheres hierzu hofft Hans-Joachim Donath in Kürze mitteilen zu können.