Arbeitsreiches Weihnachten für Feuerwehr

Die Löschzuge in Tönisvorst mussten insgesamt fünf Mal ausrücken.

Foto: Reimann

Tönisvorst. „Von ruhigen Feiertagen können unsere Ehrenamtlichen nicht sprechen“, sagte gestern Markus Hergett, Pressesprecher der Feuerwehr Tönisvorst. Fünf Einsätze hätten die Kollegen von Heiligabend bis gestern Morgen gehabt. „Die beiden letzten hatten es auch in sich“, so Hergett.

Doch der Reihe nach. Der erste Einsatz war an Heiligabend um 14.26 Uhr nötig. Eine fünf Kilometer lange Ölspur zog sich von Vorst in Richtung Kempen. „Eineinhalb Stunden haben die Kollegen die Spur abgestreut und konnten danach wieder zu ihren Familien“, berichtet Hergett. Doch nicht lange, denn es galt die nächste Ölspur zu beseitigen. Diese wurde um 17.12 Uhr auf der Friedensstraße in St. Tönis gemeldet. Dieser Einsatz war um 18 Uhr beendet.

Am ersten Feiertag rückten um 7.49 Uhr 50 Einsatzkräfte mit insgesamt zehn Fahrzeugen der beiden Löschzüge St. Tönis und Vorst aus. „Eine Brandmeldenalge im Altenheim an der Gelderner Straße hatte ausgelöst“, so der Feuerwehrsprecher. Bei so einem besonderen Einsatzort rückten alle Kräfte aus. Hergett: „Denn wenn etwas passiert ist, dann benötigen wir alle Hände.“ In diesem Fall haben einige Männer mit Atemschutz die Fehlerquelle gesucht und gefunden. Wasserdampf bei Reinigungsarbeiten hatte den Brandmelder aktiv werden lassen. Um 8.30 Uhr war auch dieser Einsatz vorbei.

Um 18.34 Uhr mussten dann beide Löschzüge noch einmal komplett raus — inklusive der Rettungsdienste. „Gasgeruch war bemerkt worden. Zwei Leute hatten uns angerufen“, berichtet Hergett. Und die hatten, so stellten die Feuerwehrleute fest, in einem Gartenhaus an der Sternstraße gegrillt. „Es bestand der Verdacht einer Kohlenmonoxidvergiftung. Die beiden Leute hatten auch gesagt, dass sie sich nicht wohlgefühlt haben“, erläutert Hergett die Situation. Und sagt weiter: „Die beiden haben unglaublich viel Glück gehabt. Normalerweise bemerkt das geruchlose Gas und auch die schleichenden Vergiftungserscheinungen nicht. Und man stirbt sehr schnell daran. Grillen, egal ob mit Gas oder Kohle, sollte man auf keinen Fall in geschlossenen Räumen.“ Die beiden Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden. Nach einer Stunde konnten die Wehrleute wieder zurückfahren.

Der nächste Einsatz erfolgte dann gestern Morgen um 5.06 Uhr. Ein brennender Lkw war auf dem Rewe-Parkplatz an der Ringstraße gemeldet worden. „Eine heiße Hinterachse stand in Flammen“, sagt der Sprecher. Und lobt den Fahrer, der den Brand beim Ausladen bemerkt hatte. Daraufhin habe er das Fahrzeug aus der Ladezone gezogen und dann mit dem Löschen begonnen. So eine Hinterachse am Motorwagen mit dem vielen Plastik kann schnell Feuer fangen und sehr gefährlich werden“, erklärt Hergett. 25 Einsatzkräfte mit fünf Wagen waren eine Stunde mit den Löscharbeiten beschäftigt.