Kommunalwahl 2020 Tönisvorst: UWT-Vorstand nominiert Michael Lambertz als Bürgermeister-Kandidat
Tönisvorst · Konkurrenz für Thomas Goßen (CDU) und Uwe Leuchtenberg (SPD, Grüne, GUT): Der Vorstand der Unabhängigen Wählergemeinschaft Tönisvorst hat ihren Vorsitzenden nominiert. Er zieht ins Rennen, wenn die Mitglieder am 9. Juli dem Vorschlag mehrheitlich folgen.
Sie steht in der Tradition ihrer Gründer Franz Kersten, Hans Nilkens und Gerhard Löwel. Sie hat in den mehr als 30 Jahren ihres Bestehens bei den sechs Kommunalwahlen seit 1989 fünf, dann 17, 15, 19, neun und zuletzt sieben Prozent der Wählerstimmen erzielt.
Auch 2020 tritt die UWT, die Unabhängige Wählergemeinschaft Tönisvorst, an. „Wir haben Kandidaten für alle 19 Wahlkreise der Stadt“, sagt Vorsitzender Michael Lambertz (41).
Die Wählergemeinschaft will auch ein Wörtchen bei der Wahl des Bürgermeisters mitreden. Nicht, weil sie für einen der beiden bisher bekannten Anwärter – Amtsinhaber Thomas Goßen (CDU) und Uwe Leuchtenberg (SPD) – ihre Unterstützung erklärt. Nein. Die UWT wird einen eigenen Kandidaten aufstellen. Vier Personen hatten im Vorfeld ihre Bereitschaft signalisiert. Der UWT-Vorstand hat sich am Samstag auf Michael Lambertz, den Vorsitzenden, geeinigt und ihn nominiert.
Die aktuell 33 Mitglieder werden ihm, den Kandidaten der Wahlkreise und der Reserveliste am 9. Juli ihre Stimme geben können. Die Mitgliederversammlung soll, so Lambertz auf WZ-Anfrage am Sonntag, nach Möglichkeit in einer Tönisvorster Lokalität stattfinden. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben. Am 9. Juli stehen turnusgemäß auch Vorstandswahlen an. Der erarbeitete Vorschlag des Vorstands setzt Zeichen für Verjüngung.
Lambertz wird mit 41 Jahren wahrscheinlich als drittjüngster UWT-Vertreter im aktuellen Verband in den Wahlkampf starten. Das Durchschnittsalter in der Wählergemeinschaft liegt zurzeit bei 65 Jahren.
„Tönisvorst“ ist Zuschnitt und Slogan zugleich für den Wahlkampf. Keine leichte Aufgabe für eine Gemeinschaft, die ohne übergeordnete Strukturen politisch tätig ist. Doch in dieser Unabhängigkeit und Selbstbestimmung sieht Lambertz auch weiterhin Ansporn fürs politische Tun. Der Lokalbezug ist ein hundertprozentiger, frei von landes- und bundespolitisch aufgedrückten Themensetzungen bis ins Kommunale. Aktives Zuhören und Beharrlichkeit seien Handlungs- und zugleich Wahlkampfstrategie: breit aufgestellt sein in den Kontakten in der Stadt, in der man sich kennt. Türklingel-Gespräche wird es geben, das Präsentieren von Personal und Themen in den sozialen Medien auch. „Aber minütlichen Content können wir nicht leisten“, sagt Lambertz mit Blick auf die überschaubare Größe des Teams. Corona macht die Aufgabe nicht leichter.