Müllautos fahren in Wekeln zu schnell
Ein Anwohner wendet sich an die Firma Gerke. Die will schnell reagieren.
Wekeln. Der Tod des dreijährigen Mädchens auf der Kalmusstraße vor zwei Wochen in Willich-Wekeln erregt weiter die Gemüter. In der Online-Umfrage der Westdeutschen Zeitung erklären 70 Prozent, hier werde zu schnell gefahren. Dieser Meinung ist auch Guido Garden, der mit seiner Familie an der Kalmusstraße wohnt.
Besonders auffällig sei das bei Entsorgungsfahrzeugen, findet Garden. Deshalb hat er sich an die Firma Städtereinigung Gerke gewandt. „Uns als Anwohnern ist bereits mehrfach aufgefallen, dass Ihre Mitarbeiter sich bei der Rückfahrt aus Wekeln in keinster Weise an die vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung halten“, schreibt Garden in einem Offenen Brief an die Geschäftsführung des Müllentsorgers.
Jüngster Fall sei am Mittwoch gegen 13 Uhr ein Lkw gewesen, der „mit überhöhter Geschwindigkeit (ca. 40 km/h) über die Kalmusstraße donnerte“.
Garden fährt schweres Geschütz auf: „Wir finden zwei Dinge sehr anstößig und pietätlos: Einserseits sollten Fahrer eines so schweren Fahrzeugs sich über die Schubkraft und die Bremsverlängerung eines jeden zu schnell gefahrenen Kilometers bewusst sein. Andererseits ändert noch nicht einmal der Tod eines Kindes das Fahrverhalten für einen geringen Zeitraum.“ Abschließend bittet die Familie das Unternehmen um Stellungnahme.
„Unsere Fahrzeuge waren zwischen 12.10 und 12.11 Uhr am Mittwoch dort“, sagt Wilfried Gossen, Geschäftsführer bei Städtereinigung Gerke. Die gefahrene Geschwindigkeit sei aufgezeichnet worden und könne belegt werden. „Der Lkw ist zwischen 10 und 20 Stundenkilometer schnell gefahren“, erklärt Gossen. Das sei nicht so schnell wie unterstellt, aber eindeutig zu viel.
„Wir werden deshalb mit dem Fahrer und der Mannschaft nochmal reden.“ Das gesamte Personal soll nochmal instruiert werden. Gerade wegen des tödlichen Unfalls mit dem Kind nehme die Firma das Thema sehr ernst. Die Familie Garden werde man anschreiben und ihr schriftlich antworten, kündigt Gossen an. Diese Ankündigung war am Abend bereits umgesetzt.