Muslimische Bestattungen auf dem Willicher Friedhof

Am Eingang zum Fußweg in Richtung Liffersmühle könnte ein Gräberfeld entstehen.

Foto: WZ-Archiv

Willich. Auf dem Friedhof in Alt-Willich soll die Bestattung von Muslimen möglich werden. Die CDU hat einen entsprechenden Prüfauftrag an die Verwaltung gerichtet, der jetzt im Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen diskutiert wurde.

Es hat bereits eine Begehung auf dem Friedhof mit Vertretern der muslimischen Gemeinde gegeben. Um ihrem Glauben entsprechend beerdigt zu werden, müssen kleinere Änderungen vorgenommen werden. Der Sezierraum in der Totenhalle soll künftig auch für rituelle Waschungen der Toten genutzt werden können. Die Verwaltung hat ermittelt, dass die entsprechende Herrichtung rund 6000 Euro kosten würde. So müsste ein Durchlauferhitzer installiert werden. Darüber hinaus wäre eine über den ganzen Seziertisch reichende Brause erforderlich. Hinzu käme ein Schrank zur Aufbewahrung der Waschutensilien.

Gesucht wurde auf dem Friedhof auch ein Platz, wo Muslime beerdigt werden könnten. Eine freie Fläche gibt es am Eingang des Fußweges zur Straße „An Liffersmühle“. Dort wäre auch eine Ausrichtung des Kopfes gen Mekka umsetzbar.

Eine Besonderheit: Nach muslimischer Auffassung darf die Totenruhe nicht mehr gestört werden. Das ins Auge gefasste Grabfeld dürfte also nicht nach einer Ruhefrist von 30 Jahren neu belegt werden. Die Verwaltung wird jetzt in Zusammenarbeit mit den Vertretern der muslimischen Gemeinde die Kosten für die Umgestaltung des Grabfeldes ermitteln.

Der Neersener Friedhof soll eine neue, solide Toilettenanlage erhalten. Sie wird behindertengerecht sein. Standort wird der Bereich Kirchhofstraße/Ecke Kirschenweg sein, dort befindet sich eine nicht mehr nutzbare Fläche.

Die Verwaltung favorisiert ein Angebot in Massivbauweise aus Stahlbeton mit Verklinkerung. Die Baukosten betragen rund 93 000 Euro. Hinzu kommen Nebenkosten, sodass die Verwaltung von Gesamtkosten in Höhe von 140 000 Euro ausgeht. Der FDP war das zu teuer. Heinz Amfaldern (CDU) sprach sich dagegen für diese Variante aus: „Der Verwaltungsvorschlag ist exzellent.“

Miriam Hufschmidt (SPD) sah das genauso, sie machte aber auf die Gefahr von Vandalismus aufmerksam. Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans sprach von einem „Restrisiko“. „Es gibt keine Überwachung“, erklärte auch Kämmerer Willy Kerbusch.

Die Urnenwand soll vom Willicher zum Schiefbahner Friedhof versetzt werden. Es soll noch eine Begehung geben, um den optimalen Standort zu finden. rudi