Neersen: Sonne, Spiele und Spielzeug satt
Kinderfest: Tausende Besucher strömten in den Schlosspark, konnten trödeln, toben und rodeln.
Neersen. Es ist der natürliche Feind der Langeweile, das Kinderfest, organisiert vom Kinderschutzbund Willich. Das war gestern nicht anders: Bereits vor der offiziellen Eröffnung um 11 Uhr waren die ersten Familien im Schlosspark, der sich als kunterbuntes Kinderparadies präsentierte. An Seilen zu schwingen wie einst Tarzan und Jane - das sollte nur eine von vielen Attraktionen sein. Für die Erwachsenen gab es so genannte "Eltern-Parkplätze".
Von dem Kinderfest werden aber auch Kinder profitieren, die nicht in Neersen waren: Ralf-Hasso Sagner, Vorsitzender des Kinderschutzbundes, rechnet wieder mit einem Erlös von 2000 bis 4000 Euro, der der Arbeit des Vereins zugute kommen wird.
Dass der Funke durch schönes Wetter überspringt, das hatte Vorstandsmitglied Dieter Lambertz schon prognostiziert: "Schließlich heißen die beiden Damen vom Geschäftszimmer Anke Sonnenschein und Heike Funke." Die waren mit dem Wertmarkenverkauf so sehr im Stress, dass sie über diesen Scherz gar nicht so recht lachen konnten.
"Nicht rumsitzen!" stand auf dem Shirt von Felix Hemmer von Rotoract, der Jungorganisation der Rotarier. Pia Garst-Schmitz, Präsidentin des Rotary-Clubs Willich, unterstützt den Kinderschutzbund schon drei Jahre.
Udo Hartings und sein Team müssten eigentlich gar nicht für die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern werben: Eltern mit Erziehungsunsicherheiten und nach Trennungen sorgen auch ohne Werbung für reichlich Arbeit.
Spiel-Attraktionen waren Torwand und Shelter-Box, die alles enthält, was Menschen nach einer Naturkatastrophe brauchen. Markus Titze und die Pfadfindern von St. Katharina hatten einen Kletterparcours aufgebaut. Zu den Stationen gehörte auch der Tarzan-Sprung. "Schreien wie Tarzan müssen sie aber nicht", so Titze. Weitere Hingucker waren die 20 Meter lange Carrera-Bahn und die Rollenbahn vom Evangelischen Kindergarten Herderweg. Hit war das Flatrate-Rodeln: Einmal zwei Euro zahlen, beliebig oft rodeln.
"Die fürchterlichsten Sachen gehen immer als erstes weg", so die Erfahrung von Bärbel Koch am Trödel-Stand des Kinderschutzbundes. Macht nichts, die Kinder profitieren schließlich auch vom schlechten Geschmack. Der Trödelmarkt mit 100 Ständen war das Herzstück des Festes - hier konnten Kinder preiswert mit Spielzeug und Kleidung eingedeckt werden.