St. Tönis Nina Hoger liest in der Christuskirche
Begleitet wird die Schauspielerin von Ulla van Daelen an der Harfe. Die Lesung soll der Start einer neuen Reihe von Veranstaltungen sein.
St. Tönis. Selbst im professionellen Kulturbetrieb — und dazu muss man die Schauspielerin Nina Hoger unbedingt, die Harfinistin Ulla van Daelen aber auch zählen — kommt es zu solchen privat-inspirierenden Begegnungen: Nina Hoger reist aus München an, wo gerade Dreharbeiten zu der Serie „Um Himmels Willen“ laufen, setzt sich in Krefeld an den Wohnzimmertisch von Ulla Schneider-Watzlawik und ihrem Mann Joachim und bespricht mit der Musikerin van Daelen aus Köln zum ersten Mal das kreative Rezept zum gemeinsamen Weihnachtschmaus.
„Weihnachtsschmaus“ — genauso so heißt die musikalische Lesung mit beiden Frauen, die sie am Freitag, 2. Dezember, um 20 Uhr in die evangelischen Christuskirche in St. Tönis führt. Dort möchten sie ihren Gastgebern ein volles (Gottes-)Haus bescheren.
Nina Hoger wird Texte lesen, die zur Weihnachtszeit passen, besinnlich, nachdenklich, mit und ohne Zuckerguss, Gedichte und Geschichten von Erich Kästner, Heinrich Böll, Hans Fallada, George Tabori, Konstantin Wecker oder auch aus dem Märchen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“ von Hans Christian Andersen.
Zwischen den Worten platziert die Musikerin ihre Noten. Ulla van Daelen „gilt als Botschafterin für innovative Harfenkunst, sie bewegt sich als Komponistin, Interpretin und Arrangeurin zwischen Klassik, Jazz, Folk und Pop“.
Die, die das behaupten und beurteilen können, sind die Eheleute Watzlawik. Sie haben eine Kulturagentur, sind mit beiden Damen bestens bekannt und haben nicht nur die Verbindung zu den Künstlerinnen, sondern auch zu den St. Töniser Gastgebern, der evangelischen Christusgemeinde, geknüpft.
Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch freut sich sehr auf den Termin, der so wunderbar in die besinnliche Adventszeit passt und in den Kirchenraum neben dem neu errichteten Gemeindezentrum. Sie hat gerne ja gesagt zu dieser neuen Kooperation, die um Peter Siegel und seinen Stadtkulturbund erweitert wird.
Die Lesung sei „ein erster Versuchsballon“, um diesen Standort kulturell in den Blick zu nehmen und — im kleineren Rahmen als im Forum Corneliusfeld — Akzente zu setzen.
„Nina Hoger ist eine tolle Person, herrlich unkompliziert“, schwärmt Joachim Watzlawik. Man könne schon von Freundschaft mit der Künstlerin sprechen. Die Programmabsprache beider Frauen hätten er und seine Frau wie „ein sehr schönes Wohnzimmerkonzert erlebt“.
Texte und Stücke stehen, nun wird die Werbetrommel gerührt, damit die maximal 199 Plätze in der Christuskirche gefüllt werden. Wer am 2. Dezember keine Zeit hat, nach St. Tönis zu kommen, könnte zwei Tage später die musikalische Lesung im Jüdischen Kulturzentrum Krefeld habima, Wiedstraße 17b, ab 18 Uhr miterleben.
Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch hält die Lesung an Ort und Stelle Für besonders passend: „Hier in der Kirche kommen doch auch Menschen mit eigenen Geschichten, eigenen Sehnsüchten und vielleicht auch Traurigkeiten zusammen. Hier, in diesem Zusammensein, verbinden sich die Interessen von Kunst und Kirche.“