Willich Notarzt könnte Patienten nachts betreuen

Das Allgemeine Krankenhaus in Viersen hat nach wie vor Interesse, sich an einem Ambulatorium in Willich zu beteiligen.

Willich. Zum Thema Ambulatorium/Gesundheitszentrum in Willich hat sich gestern der Geschäftsführer des Allgemeinen Krankenhauses in Viersen (AKH), Kim-Holger Kreft, bei der WZ zu Wort gemeldet. Das AKH ist seit 2015 für die Notarztversorgung in Willich zuständig. Derzeit hat der diensthabende Mediziner seinen Sitz in der Rettungswache an der St. Töniser Straße — angedacht ist aber, ihn in Zukunft ins Ambulatorium an der Anrather Straße einziehen und Notfallpatienten betreuen zu lassen.

Wie Kreft bestätigt, habe das AKH weiter Interesse daran, dies umzusetzen, „wenn das Konzept stimmt“: In einer solchen „medizinischen Anlaufstelle“ könne der Notarzt außerhalb der normalen Praxiszeiten die Erstversorgung von Patienten übernehmen. Solche Pläne müssten aber mit der kassenärztlichen Vereinigung abgesprochen werden. Denn diese hatte vor Jahren zentrale Notdienstpraxen eingerichtet — weshalb Willicher Patienten im Notfall heute weite Wege bis Viersen in Kauf nehmen müssen. Darüber hatte sich jüngst der ehemalige SPD-Ratsherr Martin Dorgarthen beklagt.

Bei der Grundsatzdiskussion, ob das Gesundheitszentrum überhaupt realisiert werden kann, sieht sich das AKH „außen vor“, so Kreft. An einer Gesprächsrunde zu diesem Thema, zu dem der Erste Beigeordnete Willy Kerbusch für nächste Woche eingeladen hat, werde er auch nicht teilnehmen. Hier seien die Stadt Willich und der Investor am Zug.

Die Realisierung des Projektes scheitert bislang daran, dass es nicht genug Willicher Ärzte gibt, die mit ihrer Praxis in das Ambulatorium einziehen wollen (die WZ berichtete). Kerbusch will ausloten, ob sich das Projekt noch retten lässt. WD