St. Tönis Nüss Drenk: Auch noch Feinstaub?
Die Anwohner haben vom Verkehr die Nase voll und wollen Lkw auf dieser Straße verbieten lassen.
St. Tönis. Der Protest vieler Anwohner reicht lange zurück. Sie wohnen unmittelbar an der St. Töniser Ortsdurchfahrt, viele in der Siedlung Nüss Drenk und fühlen sich seit langem nicht nur vom Lärm unzumutbar belästigt. Einige führen sogar ihre Beschwerden und Krankheiten auf die damit einhergehende Feinstaubbelastung durch die Lkw zurück, wovon viele auf dem Weg nach Krefeld oder Kempen sind. Jetzt soll dieses leidige Thema erneut zur Sprache kommen: bei der heutigen Sitzung des Bau-, Energie- Verkehrs- und Umweltausschusses (Beginn: 18 Uhr, Rathaus St. Tönis).
Zuletzt hatte sich bei der Generalversammlung der SPD Tönisvorst die langjährige Ratsfrau und Vorständlerin Ulrike Zitz (70), die selbst dort wohnt, klar geäußert: „Der Lärm und die Erschütterungen sind nicht auszuhalten. Allein etwa 30 Autotransporter fahren täglich an uns vorbei, fahren an der großen Kreuzung Nüss Drenk/Willicher Straße/Südring in beiden Richtungen ab, also auch in Richtung Krefeld.“
Der Verkehr habe stark zugenommen. Jedenfalls scheint Ulrike Zitz zunächst einmal die SPD-Fraktion überzeugt zu haben. Zur heutigen Sitzung liegt ein Antrag der Sozialdemokraten vor, wonach als eine erste Maßnahme umgehend auf der L 362-Nüss Drenk ein Lkw-Fahrverbot beim zuständigen Straßenbaulastträger beantragt werden soll.
Fraktions-Geschäftsführer Hans Joachim Kremser schreibt in dem Antrag, dass nach eigener Feststellung insbesondere der Verkehr auf der Nord-Süd-Verbindung erheblich zugenommen habe. Auch Kremser stellt fest: „Dies führt bei den Anwohnern zu erhöhten Lärm- und Umweltbelastungen und sorgt durch erhöhte Feinstaub- und Ozonwertkonzentrationen für Gesundheitsbeeinträchtigungen.“
In einem nächsten Schritt sollen dann weitere Maßnahmen geprüft werden, um die genannten Beeinträchtigungen zu reduzieren. Um welche Maßnahmen es sich dabei handeln könnte, wird in dem Papier offen gelassen.
In einer ersten Stellungnahme ist die Verwaltung nicht grundlegend gegen diesen Antrag, möchte aber vorher noch für den Bereich der L 362/Nüss Drenk eine eigene einwöchige Verkehrszählung durchführen, um unter Umständen dadurch die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen bekräftigen zu können. Diese Zahlung soll dann, führt die Verwaltung aus, mit den vorliegenden Zahlen verglichen werden. Zuletzt habe Straßen NRW im Jahr 2015 eine Zählung durchgeführt; die Ergebnisse hiervon erhofft sich die Verwaltung in den nächsten Wochen. Auch diese Daten müssten noch abgewartet werden, heißt es in der Vorlage.