Seniorenheim Nur noch das DRK ist im Rennen
Neersen. Am Dienstag ab 18 Uhr soll der Sozialausschuss in einer Sondersitzung über den Bau und Betrieb eines Seniorenheims in Neersen entscheiden. Doch die Entscheidung ist offenbar schon gefallen: Joachim Güllüg hat am Montag seine Bewerbung zurückgezogen.
Damit bleibt einzig das Deutsche Rote Kreuz im Rennen.
Der Steuerberater aus Schiefbahn wollte das Heim mit 44 stationären Dauerpflegeplätzen auf dem Gelände des ehemaligen Gemeindezentrums „Die Brücke“ bauen. Im Sozialausschuss konnte er in der vergangenen Woche allerdings noch keinen Betreiber nennen. „Es handelt sich um einen Träger, der entsprechende Einrichtungen in der Region betreibt“, erklärte er — und kündigte an, ihn im Laufe des Septembers zu präsentieren.
Doch es kam anders: In einem Schreiben an den Bürgermeister und die Ratsmitglieder erklärte Güllüg am Montag: „Der Mensch steht nicht im Mittelpunkt der Entscheidungsgrundlage, sondern die sozial- und wahlpolitischen Erwägungen einzelner kommunalpolitischen Ziele. Auf dieser Grundlage kann weder der Bau noch die Betreibung eines Alten- und Pflegeheims in Neersen durchgeführt werden.“ Daher ziehe er die Beteiligung an dem Projekt zurück. Zudem kritisiert Güllüg „diffamierende“ Darstellungen seiner architektonischen Planung und den entstandenen Zeitdruck: Man habe 2000 Tage gebraucht, um wenigstens über zwei Angebote abstimmen zu können, hänge die Entscheidung nun aber an nicht einmal drei Arbeitstagen auf.
Somit bleibt für den Sozialausschuss am Dienstag nur noch die formale Entscheidung über das Angebot des DRK übrig.