Olympia ist ihr großer Traum
Turnen ist die Leidenschaft von Sophie Busch. Die Zehnjährige hat jetzt den Sprung in den Landeskader geschafft.
Vorst. Mit kleinen kurzen Sprüngen hüpft Sophie Busch die zwölf Meter lange Tumblingbahn in der Vorster Turnhalle entlang. Ein kurzer Stopp. Der Körper der Zehnjährigen spannt sich. Voller Kraft stößt sie sich vom Boden ab und springt einen Salto vorwärts. Kurz danach ist es der Bodengang rückwärts, in den sie geht. „Sehr gut“, kommt ein Lob von ihren beiden Trainern Pia Schumacher-Piller und Holger Rogoll, die die Bewegungen von Sophie genau verfolgen.
Sophie turnt seit ihrem fünften Lebensjahr. Jetzt hat sie einen ganz besonderen Leistungssprung geschafft. Sie gehört seit Anfang des Jahres zum Landeskader des Rheinischen Turnerbundes.
Zum Sport kam Sophie durch Zufall. „Meine Schwester turnte. Einmal hat meine Mutter mich mitgenommen, weil in der Zeit niemand auf mich aufpassen konnte“, erinnert sich Sophie. Die Fünfjährige machte aus Spaß einfach mit. Danach fragte die Trainerin, ob sie nicht regelmäßig mitmachen wolle. Sophie sagte Ja — und damit fing alles an.
Anfangs einmal pro Woche trainierte Sophie gemeinsam mit anderen Kindern. Im Verein sah man indes schnell, dass die junge Vorsterin eine besondere Begabung für das Kunstturnen hat. Rogoll fragte die Eltern, ob die mittlerweile Achtjährige beim Altersklassenprogramm des Deutschen Turnerbundes mitmachen dürfe. Hier werden bestimmte turnerische Leistungen in Form von Test und Wettkämpfen abgefragt. Es gab grünes Licht von den Eltern — und aus dem einmaligen wurde ein zweimaliges wöchentliches Training.
Bei verschiedenen Wettkämpfen gab es Punkte für die Nominierung für den Landeskader. Sophie sammelte genügend davon und bestand auch den Test, bei dem viele Einzelelemente abgefragt wurden, mit Bravour. Im Dezember vergangenen Jahres kam dann die Nachricht der Aufnahme. Sophie gehört damit seit Januar 2013 zum Landeskader. Und das heißt in erster Linie: Training, Training und nochmal Training. Bis auf mittwochs und sonntags ist sie jeden Tag vier bis fünf Stunden in der Halle. Zum Kunstturnen gehören Ballett, Trampolin, Leichtathletik und das Turnen.
„Mir macht es viel Spaß. Es ist schön, immer wieder Neues zu lernen, und ein anderes Hobby habe ich eh nicht. Also bleibt neben der Schule genügend Zeit zum Trainieren“, sagt Sophie, die mittlerweile auf dem Schwebebalken steht und auch hier gekonnt in die verschiedenen Figuren hinein geht. Einen großen Traum hat die Zehnjährige. Sie möchte irgendwann im Kunstturnen bei den Olympischen Spielen dabei sein.