Osterfeuer am Gemeindezentrum "Die Brücke"

Weil der Minoritenplatz umgebaut wird, wurde das Feuer am Gemeindezentrum „Die Bücke“ abgebrannt.

Neersen. Öfter mal was Neues: Das achte Neersener Osterfeuer wurde nicht am Minoritenplatz entfacht, sondern auf dem südlichen Teil der Freifläche des Gemeindezentrums „Die Brücke“. Landwirt Weths hatte viel Holz zur Verfügung gestellt — für die Neersener Feuerwehr zu viel: Ein Teil des aus Ästen bestehenden Berges musste abgetragen werden, damit das Feuer angesichts der angrenzenden Bebauung nicht zu groß geriet.

Vorbeugend waren Wasserschläuche ausgerollt worden, die Sträucher auf dem Nachbargrundstück wurden vorsorglich gründlich befeuchtet.

Vieles erinnerte an das Turmblasen am ersten Weihnachtstag: Josef Schmidt, der Grillwürstchen verkaufte, war Weihnachten noch ohne Wollmütze ausgekommen, jetzt hatte er eine auf. Die Turmbläser, die jetzt in ihrer Funktion als evangelischer Posaunenchor auftraten, froren ebenfalls, spielten aber unter einem Pavillon.

Zum ersten Mal mit dabei: der studierte Hornist Stefan Mang (46), ein Neersener Neubürger. Die Musiker hatten unter anderem Vivaldi im Repertoire und sie mussten lange spielen, denn das Osterfeuer war diesmal nichts für die ganz Eiligen.

Der Neersener Schützenkönig Wolfgang Prechtel und seine Minister Michael Klietz und Holger Schlathau fielen durch ihre Königs- beziehungsweise Ministerketten auf, die Resonanz war groß, vom Hügel aus hatten die Zuschauer den vollen Überblick. König und Minister begleiteten Pfarrer Markus Poltermann zur Kirche, wo das Feuer von der Osterkerze geholt wurde.

Zum Entfachen der feuchten Äste — bis zum Nachmittag hatte es geschneit — wurde ein Gasbrenner verwendet, Patrick Major hatte diese Aufgabe zum achten Mal übernommen. Schützenpräsident Robert Brintrup hielt die Besucher mit seiner Moderation bei Laune.

Er bezeichnete das Osterfeuer als „die Eröffnung der Freiluftsaison der Neersener St. Sebastianer“. Pfarrer Markus Poltermann erinnerte an die Feuersäule beim Auszug aus Ägypten, die einst als Wegweiser gedient hatte.

Das Osterfeuer entfaltete am Sonntagabend seine wärmende Kraft, die als sehr angenehm empfunden wurde. Obwohl auch Glühwein mit und ohne Schuss im Ausschank war, entschieden sich viele Besucher doch für ein kühles Bier.

Brudermeister Peter Vennen verriet, warum das Osterfeuer diesmal woanders brannte: „Das Räumen der Baustelle am Minoritenplatz hätte 5000 Euro gekostet.“