Bürgermeister Heyes: „Jedes Ü-3-Kind wird versorgt sein“
Die Stadt legt Konzept zur Schaffung von 80 neuen Plätzen vor.
Willich. Den „geistlichen Beistand“ hat er sich am Palmsonntag in Rom geholt. So gestärkt, nimmt sich Bürgermeister Josef Heyes nun ein Problem vor, das seit der vergangenen Woche auf den Nägeln brennt: 80 fehlende Kindergartenplätze müssen bis zum 1. August bereitgestellt sein (die WZ berichtete). „Meine klare Zusage: Zum neuen Kindergartenjahr wird jedes Ü-3-Kind versorgt sein“, betonte Heyes gestern.
Wie er zur Lösung erklärt, komme in Anrath die Einrichtung einer zusätzlichen Gruppe an der Kita St. Johannes oder in der Einrichtung an der Lorenz-Schmitz-Straße (LOK) in Frage. Er sei froh, in einem Gespräch mit dem Weihbischof und den lokalen Geistlichen auf offene Ohren gestoßen zu sein. Heyes: „Man hat mir zugesagt, dass dies Thema der Sitzung des Kirchengemeinde-Verbandes nach Ostern wird.“ Auch müsse man, so Heyes weiter, in Abstimmung mit dem Landschaftsverband die mögliche Maximalbelegung von Gruppen (zwei zusätzliche Plätze je Gruppe) nutzen.
In Alt-Willich sei die Einrichtung einer zusätzlichen Gruppe am Alperhof angedacht. Ebenso sei eine befristete zusätzliche Nutzung des Stadtkontingents am „Glückskinder-Projekt“ in Höhe von drei bis fünf Plätzen ins Auge gefasst. Als stadtweite Maßnahmen sieht Heyes den Ausbau des Projekts „Brücke“ in Neersen mit zwei befristeten U-3-Gruppen (20 Plätze) und den Ausbau der Tagespflege.
Zur Finanzierung: Heyes und Kämmerer Willy Kerbusch haben ausgerechnet, dass im Aufwandsbereich für die 80 Kita-Plätze 333 000 Euro fehlen. 100 000 Euro davon werden über die Personalkosten gedeckt (siehe Kasten). Die restlichen 233 000 Euro sollen im Gesamtbudget (12,5 Millionen Euro) erwirtschaftet werden. Falls dies nicht möglich ist, muss an anderer Stelle gespart werden.
Zur Schaffung der nötigen Räume fehlen 200 000 Euro. Dazu werden Gelder umgeschichtet, die für Grundstückskäufe vorgesehen waren. Aufgreifen will Heyes einen Vorschlag der Elterninitiative „Willicher Kinder“. Die hatte eine Prüfung der Einkommensverhältnisse bei der Berechnung der Elternbeiträge angeregt.
Die Initiative hat für die Sitzung der Zukunftswerkstatt am 4. April ebenfalls beantragt, auf eine Erhöhung der Elternbeiträge zum 1. August zu verzichten. Zur Begründung verweist die Gruppe auf Landeszahlungen an die Stadt, die durch einen Rechenfehler der Verwaltung im Haushalt fehlten. „Die zu erwartenden Mehrerträge entsprechen der Summe, die als zusätzliches Elternaufkommen im Raum standen“, heißt es im Antrag.
Der Kämmerer hatte dazu erklärt, dass der „Rechenfehler“ lediglich 47 000 Euro betrage. Auf Anfrage der WZ hob er hervor, dass im OGS-Bereich nach wie vor eine Deckungslücke von 60 000 Euro bestehe. Aus seiner Sicht sei ein Finanzierungsbeitrag der Eltern notwendig.