St. Tönis Paukenschlag bei der Prinzessinnen-Gala

Nicole II. machte ihrem „Schatz“ Peter Zillekens einen Heiratsantrag auf der Bühne des St. Töniser Marienheims.

Foto: Lübke

St.Tönis. Für die größte Überraschung bei der Gala für Prinzessin Nicole II. (Hausmann) im bestens gefüllten Marienheim sorgte die Prinzessin selbst. Während sich viele noch fragten, warum die Herren des Tönisvorster Karnevalskomitees (TKK) mit roten und weißen Herzballons auf die Bühne zogen, rief die Prinzessin „Schatz“ Peter Zillekens auf die Bühne. Der langjährige Gardist der Prinzengarde kam auch zügig durch den Saal zur Bühne: Um dort von seiner Prinzessin einen Heiratsantrag zu bekommen. Das deutliche Ja kam erst nach einer langen zärtlichen Umarmung und viel Applaus aus dem Publikum, das von dem Antrag der Prinzessin nichts geahnt hatte.

Foto: Kurt Lübke

So zog denn Nicole II. als Prinzessin auf die Bühne und als Braut wieder ab. Nicht aber, ohne zuvor noch die Tänze der Garden — natürlich auch ihrer Prinzessinnengarde, der KG Nachtfalter, genießen zu können. Und auch selbst tanzte die Prinzessin. Denn sie ist ja nicht nur Regentin, sondern auch das Tanzmariechen des TKK und zeigte ihren Tanz, allerdings nicht im Kostüm der Prinzessin.

Nach der großen Regentin zog die Kinderprinzessin Jill I. (Duncan) mit dem Jugendkarnevalsverein und der KG Rot-Weiß Vorst auf die Bühne. „Alle zusammen hätten kleinen Platz gehabt auf der Bühne“, meinte Jochen Moors, der gekonnt durch das Programm führte. Jill tanzte nicht, sang aber ihren Sessions-Song und forderte das Publikum auf, aufzustehen und laut zu sein. Was die Gäste auch gerne taten.

Nach den Tänzen der begleitenden Garde war die Bühne frei für ein gut zweistündiges Programm. Zum Beispiel für „Et Lisbeth“, hinter der sich Franz-Josef Frings verbarg. Er beziehungsweise sie sprach über An- und Einsichten einer modernen emanzipierten Frau.

Mitsingen und Schunkeln war am Samstag natürlich auch erlaubt. Hierfür verantwortlich waren die „Sternenrocker“ (Udo Falder, Michael Winterberg, Christoph Hagen, Frank Sörgens und Marc Adam) und noch mehr die „3 Colonias“, hinter denen Frank Morawa, Marcus Schmitter und Fred Isenberg steckten. Diese banden auch den ganzen Saal in ihre Show ein und gingen auch einmal zur Prinzessin und ihren Ministern Sarah Rütten und Harald Gengnagel Die Colonias holten die Drei am Ende zu „Eimol Prinz zo sin“ auf die Bühne.

Aus der Nachbarstadt Willich kam die Prinzengarde und zeigte, dass man nicht nur in Tönisvorst Karneval feiern kann. Dass die Garde in dieser Session keine Tollität zu begleiten hatte, fiel fast gar nicht auf.

Noch schmissiger aber war es, als die Tanzgarde der KG Verberg die Bühne eroberte. 14 Tänzerinnen und vier Tänzer zeigten, dass man nicht nur in Köln weiß, was man tänzerisch so alles machen kann, wie Jochen Moors in seiner Ansprache versprach. Und die KG Verberg hielt das Versprechen. Hebefiguren, hohe Beine und klasse Tänze ließen den Aufzug viel zu schnell vorbei gehen. Und nach einer Zugabe hätte das Publikum gerne noch einen weiteren Tanz gesehen. Aber die Verberger mussten leider weiter zum nächsten Aufzug.

Mitternacht war fast in Sicht, als das Programm endete, aber noch im Saal und an der Theke weiter gefeiert wurde. Besonders natürlich der Heiratsantrag auf der Marienheim-Bühne.

Schon am Sonntag ging es früh weiter mit dem karnevalistischen Gottesdienst in der evangelischen Kirche. Und nach einem anschließenden Frühschoppen im Marienheim ging es kurz nach Mittag mit dem Bürger- und Seniorenkarneval an selber Stelle weiter. Die Tönisvorster Jecken haben also Fahrt aufgenommen hin zum Höhepunkt in gut fünf Wochen mit dem Straßenkarneval.