Angespannte Personalsituation in Willich Drei Fraktionen fordern zwölf zusätzliche Fachkraftstellen in Kitas

Willich · Grüne, FDP und „Für Willich“ wollen zusätzliches Personal für städtische Kindertagesstätten einstellen. Sie hoffen auf Unterstützung von CDU und SPD.

Die Schiefbahner Kita Blauland ist derzeit am schlimmsten von Betreuungsausfällen betroffen.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Die Fraktionen der Grünen, der FDP und von „Für Willich“ im Rat der Stadt Willich haben einen gemeinsamen Antrag eingebracht, durch den die Personalsituation in den städtischen Kitas verbessert werden soll: In der nächsten Ratssitzung am Mittwoch, 22. März, wird der Antrag zur Schaffung von zwölf zusätzlichen Fachkraftstellen zur Abstimmung gebracht. Die Situation in Willich: Die meisten Kitas können immer wieder nur eine Notbetreuung anbieten, einzelne Kindertagesstätten nehmen 2023 keine Kinder mehr auf.

Die drei Fraktionen „sehen jetzt ein Gebot der Eile zu handeln“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Mit großer Besorgnis verfolge die Willicher Politik die Personalsituation in Willicher Kindertageseinrichtungen bereits seit geraumer Zeit. „So stellte die Verwaltung allen Willicher Fraktionen und dem Jugendamtselternbeirat in zwei Workshops eindrücklich dar, dass dauerhaft circa 20 Prozent der notwendigen Stellen in städtischen Kitas nicht besetzt sind.“ Hierzu trügen unter anderem vor allem Langzeiterkrankte bei, deren Stelle weiterhin in der jeweiligen Kita als besetzt gelte, ohne dass aber das notwendige Personal zur Erfüllung des Schlüssels nach dem Kinderbildungsgesetz tatsächlich tätig sei. „So sind auch in Willich nahezu 50 Prozent der städtischen Kitas gezwungen, ihre Betreuungszeiten für längere Zeiträume bis nahezu dauerhaft einzuschränken“, so Grüne, FDP und „Für Willich“ weiter. Dem wolle man nicht länger tatenlos zusehen und wolle nun zwölf zusätzliche Fachkraftstellen schaffen. Mit den Fraktionen von CDU und SPD sei in den vergangenen Wochen intensiv um eine gemeinsame Lösung gerungen worden – nun bleibe abzuwarten, ob CDU und SPD sich durchringen können, in einem ersten Schritt „ein Zeichen zur Verbesserung der Personalsituation in städtischen Kitas zu setzen“.

Jugendhilfeausschuss-Obfrau Sabrina Keil (Grüne), Obmann und Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Koch (FDP) und deren Kollegin Vanessa Lüth, Vorsitzende der Wählergemeinschaft „Für Willich“, sind sich einig: „Wir müssen jetzt handeln, um möglichst schnell die Not des bestehenden Kitapersonals, der Kinder und der Eltern zu bekämpfen.“ Darüber hinaus seien sich alle Fraktionen einig, dass nicht nur für die städtischen Kitas, sondern auch für die Kindertagesstätten der freien Träger Lösungen gefunden werden müssten. Grünen, FDP und „Für Willich“ sei es wichtig, auch dies auf Basis der jeweiligen und tatsächlichen Bedarfe zu formulieren. Hier stehe allerdings eine umfassende Aufklärung der Willicher Politik, wie sie für die Kitas in städtischer Trägerschaft stattgefunden hat, noch aus.

(msc)