Plan für den Brandschutz
Noch kommt Tönisvorst ohne Berufskräfte aus. Das soll noch lange so bleiben.
Tönisvorst. Er ist 231 Seiten stark, enthält viele bunte Bilder und eine ganze Reihe von brisanten Themen: der Brandschutzbedarfsplan der Stadt Tönisvorst. Wie lange braucht die Feuerwehr durchschnittlich zum Einsatzort? Mit welchem Wagenpark ist sie ausgestattet? Wie viele Personen stehen zur Verfügung?
Noch funktioniert der Brandschutz auf freiwilliger Basis. Geht es nach dem Willen fast aller Entscheidungsträger, soll das auch so bleiben. Denn die Kosten für eine Berufsfeuerwehr, da sind sich alle einig, sind für die Stadt nicht zu stemmen. Dennoch, da kommt einiges auf Tönisvorst zu, wie der Bedarfsplan ausweist.
Ein Teil des Wagenparks ist deutlich über 20 Jahre alt, hier stehen möglicherweise Millionen-Investitionen im Raum. Wo soll das Geld herkommen? Eine prompte Reaktion kommt aus der Politik: „Wir haben gesagt, dass wir den Mertenshof nicht kaufen wollen. Dennoch ist der Ansatz noch im Haushalt vorhanden. Das Geld könnte man doch vielleicht anders nutzen“, sagt Jürgen Cox, Fraktions-Chef der Grünen. Vertreter seiner Partei hatten sich vom zuständigen Dezernenten der Stadt, Wolfgang Schouten, den Plan erklären lassen. Man wisse, dass es schwierig sei, mit dem vorhandenen Personal die geforderten Einsatzzeiten in St. Tönis einzuhalten, erklärt Grünen-Chef Roland Gobbers.
Deshalb begrüßt seine Partei, dass die Stadt Personal für das Ehrenamt freistellt. In Vorst stelle sich das Problem nicht in dieser Schärfe, weil dort die Firma Arca-Regler im Ernstfall Beschäftigte freistelle. Die Partei schlägt zudem vor, Alarmgruppen zu bilden, etwa am Bauhof oder am Rathaus, die dann schnell reagieren könnten.
Zurück zum Bedarfsplan, der die Stadt über 20 000 Euro gekostet haben soll. Neben einer akribischen Auflistung des Personals und des Materials, werden die gefahrenen Einsätze analysiert. Und auch Empfehlungen gegeben. Etwa, das Feuerwehrgerätehaus in Vorst zu optimieren. Oder den Anteil derjenigen, die Atemschutzgeräte tragen können, zu erhöhen.
So weit, so sinnvoll. Aber es gibt durchaus Punkte, an denen sich der geneigte Tönisvorster fragt, was denn diese in einem solchen Werk zu suchen haben. Da ist etwa im Anhang zu finden, wie die Leistungsfähigkeit von Freiwilligen Feuerwehren im Regierungsbezirk Köln bewertet wird. Bis Dienstag — Redaktionsschluss 23 Uhr — lag Tönisvorst noch im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Ähnlich fragwürdig ist die Bestandsaufnahme der Baggerseen: vier in St. Tönis, einer in Vorst, alle seien stillgelegt. So was von falsch: In Vorst wird in einem Maße erweitert, der schon Segler und Surfer träumen lässt.
An anderer Stelle werden sogenannte Hubbel als mögliches Verkehrshindernis diskutiert. Dass solche Hindernisse in Tönisvorst überhaupt nicht existieren, hätte man vielleicht wissen können.