Polo-Pferd wurde in der Box misshandelt
Für den Fall der Tierquälerei sucht die Kripo Zeugen. Die Tat fällt unter das Tierschutzgesetz. Im Falle einer Anklage kann das auch eine Freiheitsstrafe für den Täter bedeuten.
Willich. „Allein die Vorstellung schüttelt einen“, sagt Pferdebesitzer Wolf-Rüdiger Schwarz fassungslos. Sein Pferd wurde in der Nacht zu Sonntag im Stall des Rhein Polo Clubs, zum Haus Hülsdonk, misshandelt. Die Stute Silvina erlitt im Genitalbereich Verletzungen. Schwarz erstattete Anzeige gegen Unbekannt.
Die Pferdepflegerin kam am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr in den Stall als ihr zuerst ein Holzschemel (Foto) auffiel, der dort nicht hingehörte. „Wir gehen davon aus, dass die Täter ihn mitgebracht haben“, sagt Polizeisprecher Bernd Klein. In der unverschlossenen Box fand die Pflegerin das völlig verschwitzte Tier vor. Die Stute lag im Heu.
Die Pflegerin untersuchte das Tier und entdeckte die Verletzungen im Vaginalbereich. Nach Auskunft eines Tierarztes sind die Verletzungen nicht lebensbedrohlich. „In der Box befand sich auch noch ein Paket mit Holzspänen (Foto), das auch nicht dorthin gehörte“, sagt Schwarz.
Er gehe davon aus, dass der Täter sich mit Pferden auskennt. Sonst hätte das Tier in der engen Box auch dem Täter gefährlich werden können, wenn es austritt. „Man überlegt schon, wer das sein könnten, aber ohne Hinweise, kann ich nur sagen, dass ich nichts ausschließen kann“, sagt Schwarz. Er hoffe nun, dass seine Stute keine inneren Verletzungen davon getragen hat.
„Die Tat fällt unter das Tierschutzgesetz. Im Falle einer Anklage kann das auch eine Freiheitsstrafe für den Täter bedeuten“, sagt Klein.
Die Polizei sieht keine Verbindung zu einem ähnlichen Fall in Niederkrüchten. Dort waren im September zwei Stuten mutmaßlich misshandelt worden und gestorben.
Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Verdächtiges im Umfeld des Reitstalls beobachtet haben oder den Holzschemel wiedererkennen. Sie werden gebeten, sich mit der Polizei, Telefon 02162/37 70, in Verbindung zu setzen.