Stadtgeflüster Porsche, Promis und die Heimat
Eine Modenschau in Willich und eine Mail an eine Ministerin beschäftigen den Stadtflüsterer.
Willich/Tönisvorst. Luxuriöse Kindermode, edle Autos und prominente Mütter und Väter kamen vergangene Woche im Porschezentrum Willich zusammen. Unter anderem nahmen Sänger Gil Ofarim und RTL-Moderatorin Angela Finger-Erben in der ersten Reihe am Laufsteg Platz, um die neusten Trends der Marke Karl Lagerfeld Kids zu betrachten. Darüber hinaus waren auch zahlreiche bekannte Gesichter aus der Bloggerszene zu sehen, so beispielsweise Nina May und Natalie Oettgen. Doch nicht nur die 20 Kindermodels, darunter auch die international bekannte Anna Pavaga, standen im Mittelpunkt. Auch die neusten Porschemodelle wurden präsentiert. „Wir beschäftigen uns seit vielen Jahren sehr intensiv mit neuen Generationen. Daher freuen wir uns, mit der Children Worldwide Fashion GmbH einen Partner der Zukunft gefunden zu haben. Es gibt doch nichts Schöneres als in glückliche Kinderaugen zu schauen“, so Karsten Küch, Geschäftsführer des Porsche Zentrums Willich.
So gelb hat der April noch nie geblüht, oder? Es muss ein starkes Löwenzahnjahr sein, denn überall, wo man auf Wiesen schaut, blühen die gelben Köpfe. Von Weitem hat man fast das Gefühl, auf ein rapsfeld zu schauen. WZ-Fotograf Friedhelm Reimann hat sich in Sichtweite zum St. Tönsier Wasserturm mit Kamera auf die Wiese gelegt und die sonnengelbe Pracht in Augenschein genommen. Eine Augenweide!
Warum wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Anrath ein Gefängnis gebaut? Was ist das Herzstück des Grefrather Freilichtmuseums? Welche Schlagersängerin ist in Krefeld geboren? Diese und 117 weitere Fragen finden sich in „Der Niederrhein. Ein Quiz“. Verfasst haben diese sehr unterhaltsame Form der Heimatkunde die beiden Journalisten Roland Busch und Detlef Herchenbach sowie die Grafiker Jürgen Pankarz und Henning Lindeke. Zu jeder Frage bieten die Macher — wie bei „Wer wird Millionär?“ — vier Antwortmöglichkeiten, eine ist die richtige. Auf der Rückseite der Karte stehen noch Erläuterungen zur korrekten Antwort — so kann man in der Tat einiges lernen. Das Spiel „Der Niederrhein. 120 Fragen und Antworten“ (Auflage: 5000 Stück) kostet 14,80 Euro. Erhältlich ist es unter anderem in St. Tönis (Tönisvorster Buchhandlung, Hochstraße 49; Servicestelle Stadtverwaltung, Bahnstraße 15), Anrath (Anrather Bücherecke, Jakob-Krebs-Straße 27) und Willich (Willicher Buchhandlung, Grabenstraße 12).
Frei nach dem Motto „Man hilft, wo man kann“, hat der Ehrenvorsitzende des Heimatbundes St. Tönis, Rolf Schumacher, kürzlich Kontakt zu NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach aufgenommen. Schumacher sendete ihr eine E-Mail, in der er ein von ihm in den 90er Jahren verfasstes Sachkundeheft für den Unterricht vorstellte. Er wollte damals damit „Schüler und Jugend für meine/unsere Heimat begeistern“. Das von ihm erarbeitete Konzept stellte er nun dem Heimatministerium zur Verfügung. Daraufhin erfolgte großer Zuspruch aus Düsseldorf. Man bitte um weitere Unterstützung beim Vorhaben, den Begriff „Heimat“ für die Zukunft positiv aufzustellen, heißt es in der Antwort des Ministeriums für Heimat. Denn Schumacher habe „in durchaus beeindruckender Weise vieles von dem dargelegt, wie wir als Landesregierung das Thema Heimat betrachten“. Eine für beide Seiten gelungene Aktion.
Da hat das Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath aber ein großes Talent in seinen Reihen — sowohl Klassik-, als auch Chart-tauglich. Patrick Dang spielte beim Festakt vor geladenen Gästen mit den Bürgermeistern aus Willich und Smiltene an der Spitze auf seiner Gitarre erst das klassische Stück „Recuerdos de la Alhambra“, gefolgt von dem Ed Sheeran-Hit „Thinking out loud“. Man hätte gern noch mehr von ihm gehört. Aber bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages durch seinen Schulleiter Thomas Prell-Holthausen war Patrick, so schien’s, schon längst wieder im Unterricht.
Der Ärger um das Baugebiet Vorst-Nord (die Straßen liegen dort einen Meter über dem Niveau der Grundstücke, die deshalb aufgefüllt werden müssen) hat den Vorster Peter Knedel zu einem kleinen Vierzeiler veranlasst: „Ach, du mein geliebtes Vorst, hättest besser geplant ’nen Adlerhorst. Denn auf einen Meter kommt’s dabei nicht an, weil der Adler bekanntlich fliegen kann.“ Im Gespräch mit dem Flüsterer äußerte der Dichter zudem den (nicht ernst gemeinten) Verdacht, dass die vielen archäologischen Ausgrabungen im Bereich Vorst-Nord das Areal vermutlich haben absacken lassen. Bergschäden nennt man das wohl.
Für Mai ist ein ungewöhnlicher Umzugstermin angekündigt. Die Wetterstation Neersen, die von Wilfrid Hausmann betreut wird, zieht um. So ist es auf der Homepage bbs.wing-willich.de angekündigt, die jeden Tag Wetterdaten sammelt — Sonnenscheindauer, Regenmenge, Windstärken und Zahl und Entfernung von Blitz und Donner. Die Wetterstation zieht ab 6. Mai innerhalb Willichs um. „Wiederinbetriebnahme der Wetterstation ist für Mitte bis Ende Mai geplant.“ Müssen wir bis dahin ohne Wetter auskommen? „Wir“ meint übrigens eine Menge Nutzer, denn die Zahl der Seitengäste wird gezählt: Im laufenden Monat April steuert die Statistik auf die 100 000-Marke zu. Man kann es ja gar nicht oft und laut genug flüstern. Wetter ist immer ein Thema.
„Ein-Teil-mehr“: Unter diesem Slogan hat der „Leo Club“, die Jugendorganisation des Lions Club, in Willich Lebensmittelspenden gesammelt. Im vergangenen Monat trafen sich Leo-Mitglieder, unter ihnen Karina Schmidt, vor dem Edeka Markt Zielke. In den darauffolgenden Stunden gingen sie auf Kunden zu, mit dem Ziel, diese dazu zu bewegen, ein Teil mehr als geplant zu kaufen, um es dann der Willicher Tafel zu spenden. Erfreulicherweise zeigten sich die Willicher nicht nur kooperationsbereit, sie spendeten überwiegend sogar deutlich mehr als ein Teil. Aufgrund der überaus positiven Resonanz plant der Club eine Wiederholung der Aktion. Ein gutes Konzept, meint auch der Flüsterer!