Schulzeit im Bad, im Zelt und im Labor
Um gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt in Europa geht es an der Gesamtschule in Willich. Kinder der Hubertusschule experimentieren. Und Grundschüler in Wekeln und Vorst möchten Zirkus erleben.
Willich/Tönisvorst. Im Monat Mai, überhaupt in den Wochen bis zu den Sommerferien, häufen sich Neuigkeiten aus den Schulen in Willich und Tönisvorst: Projekttage, Sponsorenläufe, Auszeichnungen — vieles läuft rund um die Unterrichtstage und darüber hinaus. Wir melden in loser Folge, denn teilweise sind die Veranstaltungen öffentlich, können also besucht werden oder brauchen Unterstützung — über die Schulgemeinde hinaus.
An der Robert-Schuman-Europaschule ist wieder Europawoche. Das verspricht eine Vielfalt von Aktivitäten, an der alle Jahrgangsstufen von der 5. bis zur 10. Klasse beteiligt sind. Los geht es am Donnerstag, 3. Mai: Der 9. Jahrgang präsentiert zusammen mit seinen Erdkundelehrern alles, was er an Wissenswertem, Interessantem und Kulinarischem zu den Ländern der Europäischen Union herausgefunden hat - teilweise in Englisch.
Am Freitag wird im Forum und auf dem Schulhof der 6. Jahrgang gemeinsam mit seinen Musiklehrern ein spritziges, musikalisches Programm zeigen. Der 5. Jahrgang führt europäische Tänze auf. Am 7. Mai wird der 8. Jahrgang vormittags europäische Künstlern im Rahmen einer Ausstellung mit vielfältigen Mitmachaktionen vorstellen. Die können alle Interessierten auch als Ausstellung im Forum betrachten. Am selben Tag, 8.10 bis 9.40 Uhr, präsentiert der 10. Jahrgang, der sich intensiv im Fach Geschichte mit dem Thema Europa, den Gründungsvätern der Europäischen Union, dem Europaparlament und vielen anderen Aspekten beschäftigt hat, Aktuelles und Geschichtliches zur EU.
Seit diesem Schuljahr hat die Hubertusschule Schiefbahn Neues im Schulfach Sachunterricht etabliert. Jeden Mittwoch fährt jeweils eine der acht Grundschulklassen für zwei Stunden in das von Andreas Kolo betriebene Forscherlabor in Herrenshoff. Dort werden zu wechselnden Themen Experimente durchgeführt. Beispiel? Es werden Katapulte und Waagen gebaut. Oder es wird ausprobiert, welche Gegenstände schwimmen und welche nicht, Sprudelgas selbst hergestellt oder es werden Gelenke und Muskeln nachgebaut, um den Körperbau des Menschen anschaulich zu verstehen. Projektleiterin ist Katrin Stauff, die — wie andere Lehrern der Hubertusschule — Themen vorbereitet, Material besorgt und Forscherhefte erstellt, in denen die Kinder Versuchsergebnisse dokumentieren.
Die Grundschule GGS Wekeln braucht Klicks. Sie möchte das Projekt Zirkus Zappzarap realisieren und hofft auf Mittel durch die SpardaSpendenWahl 2018. Bis zum 17. Mai können Unterstützer für die Schule abstimmen. Unter dem Motto „Kannst du nicht war gestern — heute ist Zirkus!“ wollen die Wekelner Ende Juni zusammen mit dem Zirkus ZappZarap eine Zirkusprojektwoche auf die Beine stellen. Eine Woche lang sollen die Schüler jahrgangsübergreifend in Gruppen Kunststücke einstudieren. Sie haben die Wahl: Akrobatik, Leiterakrobatik, Ballons auf Rollo, Seillauf, Zauberei und Clownerie, Jonglage, Einrad, Fakir, Trapez und Feuerspucken. Zirkusmitarbeiter leiten an, geschulte Lehrer und Eltern üben mit. Am Ende werden die Zirkusnummern in einem großen Zirkuszelt Besuchern vorgeführt. Da braucht es Beweglichkeit und Mut. Mehr Infos zur Abstimmung:
spardaspendenwahl.de
Auf diese Seite verweist auch die Gemeinschaftsgrundschule Vorst. Sie nimmt ebenfalls an der Wahl teil. Im sechsten Jahr des Schulförderwettbewerbs steht die Kreativität im Vordergrund. Unter dem Motto „Wir lassen der Kreativität freien Lauf!“ können Schulen Projekte präsentieren, bei denen die Kinder u.a. Talente entdecken oder ihre Fantasie frei und spielerisch ausleben. Vorst ist eines von 150 Projekten von Grund- und weiterführenden Schulen.
Neues aus der Schule
Die Grundschule plant zusammen mit dem Förderverein ebenfalls ein Projekt mit dem Zirkus Regenbogen, das jahrgangsübergreifend in der Woche im September stattfinden soll. Familie Lagrin kommt mit Zirkuszelt, campiert mit den Wagen auf der Schulwiese und bietet den Kindern die Möglichkeit, richtige Zirkusluft zu schnuppern und vor Publikum ins Rampenlicht einer Zirkusmanege zu treten. Gemeinsam sollen die Kinder in der Erlebniswelt Zirkus Ängste überwinden, Spaß an Bewegung finden und Kreativität und Individualität entwickeln.
Die Schwimmwettbewerbe der Grundschulen sind entschieden. 15 Schulmannschaften mit mehr als 150 Schülern der 3. und 4. Klassen nahmen an Veranstaltungen im „Ransberg-Bad in Viersen und in „De Bütt“ in Willich teil. Fünf Leistungen mussten im Wettkampf erbracht werden. Nach einer 8 x 25 Meter-Sprint-Staffel und dem achtminütigen Mannschaftsdauerschwimmen folgte der Sprungwettbewerb. In Willich setzte sich die St. Töniser Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Corneliusstraße vor der Willicher Kolpingschule Willich und der Regenbogenschule aus Kempen durch. Die Schwimmer der drei besten Mannschaften bekamen Urkunden, Pokale und Medaillen überreicht.
Justus Jansen (17) und Charlotte von Grünberg (16) kommen aus Krefeld, sind aber Schüler des St. Töniser Michael-Ende-Gymnasiums. Als MEG-Botschafter haben sie an einem Planspiel in Bremen teilgenommen. Sie besuchten dort die Jacobs University, als Teilnehmer der „Bremen International Model United Nations“ (BRIMUM). Schüler und Studenten schlüpfen in die Rollen von Diplomaten der Vereinten Nationen und debattieren weltpolitische Themen in verschiedenen Ausschüssen. „Alles findet in englischer Sprache statt“, so Justus. Es ging unter anderem um die internationale Cybersicherheit und den Syrien-Konflikt. Dazwischen kamen echte Diplomaten zu Wort, etwa der pakistanische Botschafter in Deutschland oder der US-Generalkonsul in Hamburg. Der Kontakt zwischen Bremen und St. Tönis, so Justus, kam durch die ehemalige MEG-Schülerin und heutige Studentin der Jacobs University, Teresa Döring (19), zustande. Die Michael-Ende-Schüler Charlotte und Justus besuchen den „Debating Club“, eine AG an ihrem Gymnasium. Sie nahmen nach eigener Aussage unzählige neue Erfahrungen von ihrem Besuch im Norden mit nach Hause. Justus erhielt zudem eine Auszeichnung als bester Delegierter seines Ausschusses.