Post-Irrtümer á la „Empfänger verstorben“

Ein WZ-Leser aus Anrath schildert seine Erfahrungen mit dem Unternehmen.

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Zu: Probleme bei der Postzustellung, WZ-Berichterstattung

Was waren das für Zeiten, als der Postbote in unserer Straße quasi zur Familie gehörte. Er kannte jeden in seinem Bezirk und wusste auch viel Privates von jedem seiner „Kunden“.

Eine Bekannte von uns aus Kempen überraschte uns vor einigen Tagen mit zwei Briefen (im Originalzustand), die sie an uns zur Weihnachtszeit verschickt hatte, die aber beide als „unzustellbar“ wieder an sie zurückgekommen waren. Sie hat sie aufgehoben, um sie uns als Beleg dafür zu präsentieren, dass sie uns Weihnachtspost geschrieben habe.

Leserbrief

Der erste Brief, der an sie zurückkam, trägt gut leserlich das Stempeldatum „15.12.15“. Unsere Anschrift ist handschriftlich korrekt aufgetragen. Name, Straße, Hausnummer, PLZ und Ort stimmen. Doch dieser Brief trägt den Vermerk „Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln“.

Der zweite Brief stammt aus der Weihnachtszeit 2017. Hier ist allerdings das Stempeldatum nicht lesbar. Auch dieser Brief ging an die Absenderin zurück mit dem gleichen Vermerk wie der vorzitierte Brief aus dem Jahr 2015. Doch der zusätzliche Vermerk im Retourenstempel setzt allem die Krone auf: „Empfänger soll verstorben sein“.

Nun, meine Frau und ich wohnen seit nunmehr 18 Jahren unter der gleichen Anschrift und erfreuen uns bester Gesundheit. In unserem 5-Familienhaus sind die Klingelschilder und auch die Briefkästen sehr gut lesbar beschriftet. Wie konnte es zwei Mal zu den Unzustellbarvermerken kommen? Wir wissen es nicht.

Für uns stellt sich die Frage, wieviel Post wir in der Vergangenheit nicht bekommen haben, weil wir nicht zu ermitteln bzw. verstorben waren.

Eine Beschwerde bei der Post (wo kann man das eigentlich?) erscheint uns nicht hilfreich. Wer war der Bote, der sich auf Retouren spezialisierte? In der letzten Woche haben wir festgestellt, dass an sechs Posttagen mindestens zwei verschiedene Boten bei uns vorbeigefahren sind. Eine Nachfrage bei der Postagentur in Anrath löste Kopfschütteln und Schulterzucken aus.

Hans-Frieder Nöhles

Anrath

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