Radwandertag in Tönisvorst gerettet
Freizeit: Eine „Große Koalition“ erarbeitet ein Konzept. Start und Ziel wird auf dem medeor-Gelände in Vorst sein.
Tönisvorst. Der Niederreinische Radwandertag wird auch in diesem Jahr einen Zwischenstopp in der Stadt Tönisvorst einlegen. Eine „Große Koalition“ aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, UWT und GUT hat sich in einem Gespräch mit Bürgermeister Thomas Goßen dazu bereit erklärt, die Veranstaltung zu unterstützen. „Wir sind uns einig: Der Radwandertag darf nicht sterben“, heißt es dazu in einer Presseerklärung.
Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung Ende des vergangenen Jahres beschlossen, sich aus der Organisation der Veranstaltung aus Kostengründen zurückzuziehen. Eine private Initiative wollte in die Bresche springen, agierte dabei aber so unglücklich, dass Christoph Dellmanns, lokaler Koordinator im Kreis Viersen, nicht mehr bereit war, mit den Akteuren zusammenzuarbeiten. Daraufhin schien das Thema Radwandertag in Tönisvorst erledigt zu sein.
In einer Online-Umfrage der WZ sprachen sich allerdings fast 70 Prozent der Teilnehmer für den Erhalt aus — vor allem im Jubiläumsjahr. Der Radwandertag wird am 3. Juli nämlich zum 20. Mal ausgetragen.
Für dieses Ereignis wollen die Parteien jetzt ein „zukunftssicheres Konzept“ entwickeln. Die Federführung hat Uwe Schirmer (Bündnis 90/Die Grünen) übernommen, der die lokale Koordination übernimmt. Sponsoren sollen die Finanzierung sichern, die „Koalition“ stellt die Manpower bereit.
Auch Thomas Goßen ist dabei — allerdings nicht als Verwaltungschef, sondern als Privatmann. Es sei ihm gelungen, die „action medeor“ als Partner einzubinden. An der Zentrale des Hilfswerk in Vorst werden der Start- und Zielpunkt sowie eine Stempelstelle eingerichtet.
Christoph Dellmanns begrüßt die Entwicklung: „Wir sind super dankbar, dass noch ein Konsens gefunden wurde.“ Im Gespräch mit den Tönisvorstern hatte er ausgeführt, dass allein in Kempen zwischen 8000 und 12 000 Personen die Stadt kontaktieren. Kempen sei ein Beispiel dafür, wie man den Radwandertag nutzen könne, um ihn für den Tourismus interessant zu machen.
Laut Jürgen Cox (Grüne) zeigt dies, „welche Möglichkeiten wir letztendlich haben“. Auch Vereine und Geschäftsleute müssten nun in die Organisation eingebunden werden, erklärten Jörg Geulmann (CDU) und Birgit Koenen (FDP).
Nicht dabei ist allerdings die SPD. Wie der stellvertretende Parteichef Hans-Joachim Kremser erklärte, sei es nicht die Aufgabe einer Partei, Radwandertage zu veranstalten, sondern vernünftige Politik zu machen. Das Agieren der „Großen Koalition“ bezeichnete er als „Populismus“.