Rewe-Gelände ist der Schlüssel
Sobald möglich, möchte die Stadt das alte Hannen-Areal kaufen. Es geht um die Innenstadt-Entwicklung.
Willich. Bürgermeister Josef Heyes und Kämmerer Willy Kerbusch sprechen von einem „Schlüsselprojekt für die Entwicklung der Stadt Willich“. Die Rede ist von der Zukunft des ehemaligen Geländes der Hannen-Brauerei in Alt-Willich.
In der mittelfristigen Finanzplanung für die kommenden Jahre hat Kerbusch dieses Schlüsselprojekt schon berücksichtigt: Eine Summe von 10,3 Millionen Euro ist als „Verpflichtungsermächtigung“ unter dem Stichwort „Grundstücks-Ankauf“ zu finden.
Dahinter verbirgt sich die Absicht, nach Möglichkeit für das Rewe-Gelände samt Parkplatz ein Vorkaufsrecht wahrzunehmen, wenn es auf den Markt kommen sollte. Das Areal gehört zurzeit einem internationalen Immobilienfonds mit Sitz in den Niederlanden.
Noch vor einem Jahr sah es so aus, als ob die Stadt den Einstieg in die Innenstadtentwicklung an dieser Stelle schaffen könnte: Ein Investor hatte starkes Interesse gezeigt, den Rewe-Parkplatz zu bebauen. So wie es das „Integrierte Handlungskonzept Alt-Willich“ vorsieht, sollten dort neue, attraktive Ladenlokale im Erdgeschoss sowie darüber Wohnungen entstehen.
Die Parkplätze sollten ganz nach oben auf das Dach verlegt werden. Das alte Rewe-Gebäude sollte komplett erneuert werden.
Doch genau das gefiel dem Rewe-Konzern nicht, der die ebenerdigen Parkplätze unbedingt behalten wollte. Mittlerweile hat Rewe den Mietvertrag für seinen Markt an der Brauereistraße langfristig verlängert und mit einem umfangreichen Umbau begonnen, um zu einer Attraktivitätssteigerung zu kommen. Auch der Immobileinfonds selbst beteiligt sich mit einer siebenstelligen Summe an der Sanierung des alten Gebäudes.
Mit der Entscheidung von Rewe, in das jetzige Ladenlokal zu investieren, haben sich zunächst die Pläne für einen „großen Wurf“ an dieser Stelle zerschlagen. Doch die Stadtspitze will das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Klar ist nämlich: Um Alt-Willich als Einkaufsstandort attraktiver zu machen, reicht es nicht, das Areal rund um die Kirche autofrei umzugestalten. Notwendig ist laut „Handlungskonzept“ vor allem die Ansiedlung von interessanten Geschäften für den „innerstädtischen Erlebniseinkauf“ auf dem Rewe-Areal. Das wiederum müsse durch eine kleine Passage an den Markt angebunden werden, wo der Schwerpunkt auf Gastronomie gelegten werden soll.
Der Einstieg in diese Umgestaltung wurde Anfang dieses Jahres mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Nördlich Brauereistraße“ gemacht. Damals wurde auch das Vorkaufsrecht für insgesamt 35 Grundstücke in diesem Bereich beschlossen. Denn nur, wenn die Stadt selbst Eigentümer ist, hat sie es auch in der Hand, die Entwicklung der Innenstadt selbst zu bestimmen.