Willich Rewe-Kauf: CDU und SPD wollen nicht
Stadtrat entscheidet morgen über das Vorkaufsrecht für das Areal in Willich.
Willich. Im Rat soll morgen die Entscheidung fallen: Nimmt die Stadt das Vorkaufsrecht für das Rewe-Areal in Willich wahr oder überlässt sie einem privaten Investor die Entwicklung des ehemaligen Hannen-Geländes? Nach den Fraktionssitzungen am Montagabend gibt es noch kein ganz einheitliches Meinungsbild.
„Die CDU-Fraktion beabsichtigt — Stand heute — nicht, von der Option des Vorkaufsrechts Gebrauch zu machen, soweit der Investor erklärt, das in seinen Kräften stehende für die Entwicklung des gesamten Areals beizutragen“, sagt Johannes Bäumges, Vorsitzender der CDU-Fraktion. Man verfolge das Ziel einer städtebaulichen Entwicklung des gesamten Areals, wozu auch Parkplatz, Stadtwerke-Gelände und Brauerei-Passage gehören.
Die CDU sei bereit, zur Entwicklung dieses Bereiches Impulse zu setzen. Ein solcher Impuls könne sein, mittelfristig das Gelände der Stadtwerke weiterzuentwickeln und gleichzeitig mit dem Eigentümer die Entwicklung der Brauerei-Passage anzugehen.
„Der Investor muss zu seiner Zusage stehen, die gewünschte städtebauliche Entwicklung zu betreiben und das Objekt nicht als bloße Kapitalanlage zu sehen“, so Bäumges. Der „Letter of Intend“, den dieser mit der Stadt unterzeichnet hatte, sei eine bloße Absichtserklärung. Für die CDUsei wichtig, dass nach Aussage der Stadtverwaltung der Käufer nicht die Absicht habe, ein künftiges Vorkaufsrecht durch gesellschaftsrechtliche Konstruktionen zu umgehen.
11,3 Millionen Euro würde der Kauf des Geländes kosten. „Wir möchten eine solche Investition nicht eingehen, wenn auch ein Privater die gewünschte städtebauliche Entwicklung betreiben würde“, sagt Bäumges.
Bei der SPD sieht man das ähnlich. Die Fraktion positioniert sich ganz klar gegen den Kauf. „Diese Dimensionen übersteigen die Möglichkeiten der Stadt“, sagt Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid.
Zum anderen seien die mit dem Kauf verbundenen Risiken nicht abzuschätzen, So habe der bisherige Eigentümer, ein Investmentfonds, eine Vielzahl von Verträgen mit Rewe abgeschlossen. Bis in die 2030er Jahre sei es deshalb schwierig, dort überhaupt etwas zu entwickeln. Ein privater Investor habe da mehr Spielraum als die Stadt.
Die SPD bezweifelt auch die Rechnung, die von den Grünen vorgelegt worden war. Diese sieht sehr viel positiver aus als das Modell des Kämmerers, weshalb die Grünen den Kauf befürworten.
Die FDP-Fraktion hat sich dem Vernehmen nach am Montag noch nicht festgelegt. WD