RSC „Blitz“ Schiefbahn feiert Jubiläum Ballspiel und Akrobatik seit 90 Jahren

Schiefbahn · Radball und Kunstrad – das sind zwei relativ ungewöhnliche Sportarten. In Schiefbahn sind sie aber schon seit vielen Jahrzehnten Tradition.

Zum Stiftungsfest boten die Abteilungen des 1932 gegründeten Vereins ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm.

Foto: RSC Schiefbahn

. (jbu) Als die jüngsten Radsportler des RSC „Blitz“ unter Live-Musik auf die Showfläche der Kulturhalle einfuhren, war klar: An diesem Abend lebt das Besondere im Vereinsleben wieder auf. Es war wieder Zeit für das traditionelle Stiftungsfest des „Blitz“ Schiefbahn – und diesmal stand ein ganz besonderes Jubiläum an. Mit Freunden und Gönnern feierte der 1932 gegründete Radsport-Club kürzlich seinen 90. Geburtstag.

Zu dem Zeitpunkt war es fast zweieinhalb Jahre her, dass der leuchtende Blitz, flankiert von einem Kunst- und einem Radballrad, zuletzt die Bühne der Kulturhalle geziert hatte. Denn 2021 musste die Traditionsfeier ersatzlos ausfallen, und im Januar dieses Jahres wurde sie vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben. Jetzt aber war es wieder möglich, verdiente Sportlerinnen und Sportler für ihre Errungenschaften auszuzeichnen.

Für viele Kinder war es wegen der Corona-Pandemie nicht leicht, „am Rad“ zu bleiben. Beim Stiftungsfest zeigten sie ihre Fahrkünste.

Foto: RSC Schiefbahn

140 Personen waren in die Kulturhalle gekommen. Zu den Gästen zählten unter anderem Bürgermeister Christian Pakusch sowie sein Vorgänger Josef Heyes, der frisch gewählte Landtagsabgeordnete Guido Görtz und auch die St.-Johannes-Schützen Niederheide mit König Uwe Bäumges.

Zur Jubiläumsfeier heizte die Coverband „Stay2Rock“ dem Publikum in mehreren Sets ein. Und sie lieferte auch die musikalische Untermalung, während die „Blitz“-Sportlerinnen und -Sportler der Abteilungen Radball und Kunstrad ihr Können präsentierten. Gerade die Jüngsten hatten es in der Pandemie nicht einfach, am Ball (oder besser gesagt „am Rad“) zu bleiben. Das ließen sie sich an diesem Abend aber nicht anmerken – auch nicht in der großen Kunstradsause, bei der die Abteilung eine bunte Kür von Nachwuchs und den länger nicht mehr Aktiven fuhr.

Nicht weniger bunt waren auch die Tanzshows der „Blue Diamonds“ vom TV Schiefbahn unter Leitung von Regina Classen – ein weiterer Programmpunkt, der das Gefühl früherer Veranstaltungen weckte. Und in Erinnerung schwelgen konnten die Gäste, als Bernd Haeser, Norbert Pauen und Detlef Rutz in einem „Schibbahner Verzellke“ auf 90 Jahre Vereinsgeschichte zurückblickten.

Doch was wäre ein Stiftungsfest ohne die Ehrung verdienter Mitglieder? Und ein ganz besonderes Mitglied stand dieses Jahr im Fokus: der 92-jährige August Nellen. 75 Jahre im Verein – ein rekordverdächtiger Zeitraum. Im Jubliäumsjahr des Radsportclubs wurde Nellen, der früher Radball gespielt hat und Kunstrad gefahren ist, zudem mit dem Pokal „Blitzer des Jahres“ ausgezeichnet.

In der Kunstrad-Abteilung ging die Auszeichnung an die 2er-Frauen-Mannschaft Julia Wolf und Laura Hanns, die zuvor ihre Kür in der Kulturhalle präsentiert hatten. Das Duo vertritt den „Blitz“ seit Jahren auf nationaler Ebene. 2021 fuhren Wolf und Hanns erneut bei der Deutschen Meisterschaft, die auch für dieses Jahr ein greifbares Ziel ist.

Bundesligisten erspielten 2021
bei der DM den Vizemeistertitel

Das gleiche Ziel hat auch das Radball-Team Marius Hermanns und Sven Holland-Moritz. Die Bundesligisten erspielten vergangenes Jahr bei der DM den Vizemeistertitel. Dieses Jahr stehen unter anderem die internationale World-Cup-Turnierreihe auf dem Programm sowie eine Reise zur Europameisterschaft als zweite Vertretung für Deutschland. Für diese Erfolge erhielten Hermanns und Holland-Moritz den Pokal der Radball-Abteilung.

Für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt wurden zudem etliche Mitglieder des Vereins – und das direkt für zwei Jahrgänge. Nachgeholt wurden die Ehrungen von Jürgen Weiler und Roland Petkau (25 Jahre Mitglied) sowie die Ehrungen von Helmut Frerker, Bernd-Dieter Röhrscheid, Helmut Schweighöfer und Karl-Heinz Inhetpanhuys (20 Jahre) und von Merle Stopka und Sina Marie Steffen (zehn Jahre). Darüber hinaus standen die Ehrungen für dieses Jahr auf dem Programm: Neben August Nellen erhielten noch Hans-Gerd Leenen (70 Jahre), Udo Püttmann, Stefan Schinkels und Manfred Hendricks (50 Jahre), Josef Fassbender und Christiane Opheiden (40 Jahre), Thomas Schinkels und Daniela Hoster (30 Jahre), Sven Holland-Moritz, Marcel Schneider und Andrea Goerissen (25 Jahre), Hans-Jörg Peters (20 Jahre) sowie Laurits Lünemann, Sven Böhmer und Jürgen Zitzen (zehn Jahre) eine Ehrung.