DieKkeßelers aus Schiefbahn haben bei ihrer Amerika-reise Albuquerque erreicht Wegen der Kälte Richtung Süden
Albuquerque/Schiefbahn · Conner und Nicole Keßeler sind mittlerweile in Albuquerque angekommen.
Der staubige alte Ford mit der Wohnkabine sowie den Insassen Nicole und Conner Keßeler steht in einer Autowaschstraße in dem nicht gerade flüssig von den Lippen kommenden Albuquerque, der mit 560 000 Einwohnern größten Stadt im US-Bundesstaat New Mexiko. Eigentlich nichts Besonderes, müsste man meinen.
Zuletzt waren die Zwei im Yellowstone- und im benachbarten Teton-Nationalpark, hatten in den bizarren und unterschiedlichsten Landschaften Grün, Kahles, Schnee, Geysire, Wüste aber auch eine faszinierende Flora und Fauna erlebt (die WZ berichtete). Sie sind durch karge Landschaften gefahren, die über Wochen eine Verständigung per Telefon oder Internet wegen fehlender oder unzureichender Satelliten unmöglich machten.
Von dort hat das Schiefbahner Paar mittlerweile weitere 1600 Kilometer durch einige Bundesstaaten zurückgelegt. Dabei aus sicherer Entfernung Bären, Kojoten oder, so zuletzt im Teton-Park, ein Elch-Rudel mit einigen nicht gerade cool dreinschauenden Bullen gesehen. Also Abstand halten. Verspielter war da schon eine Otter-Familie, die sich am Ufer eines Flusses vergnügte.
Nächste größere Station war Jackson, im Bundesstaat Wyoming gelegen. Ein uriges Cowboy-Dorf, bei dem sogar Papp-Pferde auf den Dächern alt aussehender Saloons standen. Aber auch dort entpuppte sich so manche alte Fassade als ein Geschäft, das Andenken anbot: mit Galerien, Skulpturen von einstigen Westernhelden, Indianerkleidung oder Stofftieren in allen Größen. Beim zweiten Hinsehen fiel Nicole hier und da der Zusatz „Made in China“ auf.
Ein festes Ziel hatten die Keßelers nicht. Nur eines ist klar: Wegen der zunehmenden Kälte sollte es schon der Süden sein. Von daher war Richtung Wyoming der beste Weg. Auch wenn dieser Staat relativ dünn besiedelt ist und man einige Zeit über die Straßen fuhr, ohne einen Menschen zu sehen. Und da in einigen kleinen Wüsten beim Blick aus dem Autofenster rechts oder links nicht viel Interessantes zu sehen war, kam hin und wieder vor allem bei Nicole etwas Langeweile auf. „Es ist doch ein Luxus Langeweile zu haben, man muss auch diesem Zustand etwas Positives abgewinnen“, blieb Conner cool. Luxus war für die Ehefrau eher, ab und an mal einige Motels anzufahren, in der Badewanne zu sitzen oder und zu entspannen.
Unterwegs begegneten sie Gabelantilopen und Adlern, die sie ein Stück des Weges begleiteten. Die Navis waren okay, führten sie zu entsprechend gut ausgerüsteten Campingplätzen. Sie fuhren von Saratoga aus über eine bis zu 3600 Meter hoch liegende Passstraße, machten kurz in Rock Springs eine Pause, erreichten Laramie. Auch hier: ein kleines Touristik-Zentrum. Das „Todeslied von Laramie“, gesungen in einem alten Italowestern, stimmten sie aber doch nicht an. Immerhin kauften sie etwas „Bettlektüre“. Unterwegs sahen sie einige Maskierte – es war Halloween.
Dann ging es über Boulder und weiter nach Lafayette und Denver und weiter durch Colorados Bergwelt, an den „Great Sand Dunes“ vorbei auf einen Campingplatz, auf dem angeblich einst Ufos oder Aliens entdeckt worden waren. Dort gibt es einen „Alien Watch Tower“. Amie, die dort die „Mondbasis Iglu“ betreute und das Geld für die Übernachtungen kassierte, wollte die Beiden überzeugen, dass sie tatsächlich einmal Außerirdische gesehen habe. Sie zeigte Fotoalben mit angeblich dort gelandeten Ufos. Die Skepsis der Beiden wuchs; eine außerirdische Energie war bei ihnen nicht zu spüren.
Schnell wieder zur Realität und weiter in Richtung Albuquerque.