Neue Rektorin der Grundschule Vorst „Ich wollte immer Lehrerin werden“

Vorst · Schahla Marandi-Jansen will als neue Rektorin der Grundschule Vorst Teamplayerin sein. 

Schahla Marandi-Jansen ist die neue Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Vorst.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

. Den Sprung ins kalte Wasser scheute Schahla Marandi-Jansen schon als Kind nicht. Damals trat die heute 44-Jährige in ihrer Heimatstadt Süchteln für den ASV im klassischen Fünfkampf der Schwimmer an. Und zu den Disziplinen gehörte der Kunstsprung vom Drei-Meter-Brett. Keine Kerze bei geschlossenen Augen, sondern mit Drehung oder Salto. Der Mut zum Sprung brachte der geübten Trampolinspringerin stets eine gute Punktzahl. „Der Schwimmstar war ich nämlich nicht.“

Ihre neue Stelle anzutreten, dieser Schritt war auch ein wenig wie ein Sprung ins kalte Wasser. Aus mehreren Gründen. Vorst und seine Grundschule kannte Schahla Marandi-Jansen nämlich vorher nicht – trotz der Wohnort-Nähe und trotz vieler Schulstationen, die sie seit der Universität in Vertretungsjahren kennengelernt hat.

Karrieresprung auf
den Chefsessel

2008 war sie an die GGS Rahser gewechselt, war dort ab 2015 Konrektorin, fühlte sich wohl und gut zwischen Chefin und Kollegen. Sie kannte alles und jeden und wagte nun trotzdem – oder vielleicht auch deswegen – den nächsten Karrieresprung. Nach oben, versteht sich.

„Ich wollte immer schon Lehrerin werden“, sagt Marandi-Jansen. Ihre eigene Grundschullehrerin an der Mosterzstraße in Süchteln, die sie vier Jahre begleitet hat, habe sie geprägt. „Sie war toll. Wir hatten einen ganz tollen Zusammenhalt in der Klasse und daran hat sie einen großen Anteil gehabt.“

Nach dem Abitur, das sie 1993 in der Liebfrauenschule in Mülhausen abgelegt hat, hat die Süchtelnerin erst einmal gearbeitet. „Ich wollte Geld verdienen, um in das Land meines Vaters, der Iraner ist, zu reisen. Ich wollte die Wurzeln kennenlernen.“ Beschaulisch, katholisch aufgewachsen habe sie gespürt, dass es da „noch einen anderen Teil gibt, von meinem Vater, seinem Land und seiner Familie“. Gesagt, getan. Es folgt eine Studienreise, eine tiefgründige Fahrt mit vielen Informationen über Land, die große persische Geschichte und Kultur. Anschließend folgten einige Wochen Aufenthalt bei der Familie, den Großeltern, deren Sprache sie weder sprach, noch verstand.

Zurück in Deutschland begann Marandi-Jansen ihr Studium. Primarstufe zunächst in Köln, dann in Wuppertal. Ihrem Referendariat in Düsseldorf folgten die Vertretungsstationen. „Ich habe aus dieser Zeit viel mitgenommen, vor allem viele Kontakte geknüpft, die bis heute halten.“ Den Wechsel nach Vorst habe sie sich gut überlegt, viele Gespräche über Vakanzen auch mit dem Schulrat geführt. Schließlich wagte sie den Neuanfang, denn als solchen empfindet sie den Schritt.

„Alles neu!“ Die Schule hat sie sich in den Herbstferien „erlaufen“ sich in jedem Raum umgesehen. Den Ort Vorst nimmt sie sich noch vor.

Die Weitläufigkeit des schulischen Außengeländes gefällt ihr, die vielen Fachräume, das lebendige Schulleben mit den gewachsenen Festen, die Eltern-Mitarbeit in der Bücherei, die Lesepaten-Projekte, die sportlichen Aktivitäten. „Toll ist auch, dass alle Institutionen wie OGS, Betreuung und zwei Kitas an einem Ort so nah sind.“ Das verspricht Nähe und Nachbarschaft der kurzen Wege.

Teamplayerin will Schahla Marandi-Jansen sein und als solche auftreten. Auch im Kontakt zu den Eltern, die sich zuletzt über eine Interessengemeinschaft unabhängig von der Schulpflegschaft zu Wort gemeldet hatte.

Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit will die neue Rektorin in den kommenden zwei Jahren auf das Entwicklungsvorhaben „Gemeinsames Lernen“ legen. Dafür steht die Grundschule Vorst und, sagt Marandi-Jansen „das ist auch schon meins“. Sie bleibt Mitglied des Kompetenzteams Kreis Viersen, berät und unterstützt Schulen im Fach Mathematik.

Die Kinder, sagt sie, hätten sie „sehr gut aufgenommen“. Und mit ihnen zu arbeiten, das wünscht sich Schahla Marandi-Jansen, seit sie Teenager war.