Verkehrsplanung in Schiefbahn Kreisverkehr soll Unfälle verhindern

Schiefbahn · Der Ausschuss für Planung der Stadt Willich hat am Donnerstag die Einrichtung eines Kreisverkehrs an der Willicher und Korschenbroicher Straße in Schieffbahn empfohlen. Final entcheidet der Rat.

Die Kreuzung Willicher/Korschenbroicher Straße Schiefbahn ist ein Unfallschwerpunkt. Sie soll duch einen Kreisverkehr entschärft werden.

Foto: Marc Schütz

(djm) Der Willicher Planungsausschuss hat sich am Donnerstag mit jeweils großen Mehrheiten beziehungsweise einer einstimmigen Empfehlung für Planungsvorschläge der Verwaltung zum Ausbau der Willicher Straße nebst Kreisverkehr an der Korschenbroicher Straße ausgesprochen. Der Kern: Die Willicher Straße soll vom Rubensweg in nordöstlicher Richtung bis zur Korschenbroicher Straße und dem dort noch zu bauenden Kreisverkehr in zwei Schritten zu einer „regelkonformen Haupterschließungsstraße“ ausgebaut werden. Drittes Element ist der Bau des neuen Kreisverkehrs an der Einmündung Korschenbroicher Straße, vierter Teilbereich die Radwegbeleuchtung entlang der L 382 von Willicher Straße bis Tupsheide. Hier herrschte Einstimmigkeit.

Die Planung der Verwaltung sieht für die Willicher Straße unter anderem vor, dass die Fahrbahn rund 6,50 Meter breit wird und beidseitig Rad- (Breite 1,70 bis 2 Meter) und Gehwege (Breite ca. 2,05 Meter) erhält. Außerdem sind beidseitig Parkflächen mit einer Breite von etwa 2,05 Meter vorgesehen.

Damit hat die neue Straße eine Gesamtbreite von rund 18 Metern. Als Unterbrechung der Parkstreifen sind 16 Baumpflanzbeete, außerdem die Einrichtung oder Verbesserung eines Schmutz- und Regenwasserkanals geplant. Ebenso enthalten: ein überfahrbarer Mini-Kreisverkehr an der Einmündung der Augustinerinnenstraße in die Willicher Straße - mit einem Radius von 8 Metern und überfahrbarer Mittelinsel, um die Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren. Der „große“ Kreisverkehr soll die Unfallhäufungsstelle an der Einmündung Willicher in die Korschenbroicher Straße entschärfen. Um dort insgesamt fünf „Knotenpunktarme“ integrieren zu können, muss der Kreisverkehr einen Außendurchmesser von 60 Metern haben. Der Kreismittelpunkt wird exakt in der Achse der Korschenbroicher Straße liegen.

Zur Sitzung waren 15 Anwohner gekommen. Als ihr Vertreter erklärte Arno Friesen, dass er sich auf die angekündigte Info-Veranstaltung für die Anwohner im Herbst freue. Dabei will die Verwaltung unter anderem informieren, welche Anliegerkosten auf die Bürger zukommen. Friesen fragte, ob es möglich sei, nur einen, in beide Richtungen befahrbaren, Radweg anzulegen und ob eine Auflockerung durch Grünflächen im Konzept vorgesehen sei. Verkehrsplaner Tim Orth erklärte, dass die öffentlichen Bauvorschriften solche Radwege im Innenstadtbereich nicht vorsähen. Es werde vielmehr ausdrücklich gefordert, dass sie „zu vermeiden sind“, wenn genug Platz da sei. Er selbst halte diese Radwegführung wegen der zahlreichen Einmündungen auf die Willicher Straße für bedenklich. Grünstreifen seien bei dieser Straßenbreite nicht möglich, so Orth weiter. Der von den Anwohnern kritisierte Mini-Kreisverkehr Augustinnerinnenstraße ermögliche die Einrichtung von Zebra-Streifen. Christoph Tepper (CDU) ging auf die spürbare Enttäuschung der Zuhörer ein: „Wir müssen Hoffnungen enttäuschen, weil der Nutzen für andere größer ist.“ Der Ausschussvorsitzende Sascha Faßbender erklärte, warum die Abstimmung nur eine „Empfehlung“ formuliere: Schon zum jetzigen Stand fallen Kosten an, die erst in den Haushalt 2024 eingeplant werden – daher muss der Rat beschließen. Die Grünen blieben bei ihrem Nein zum Kreisverkehr Korschenbroicher Straße.