Schiefbahn: Lepra-Projekt - Wie kommt die Hilfe an?
Die Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn unterstützt ein Projekt in Ostindien mit 3900 Euro. Katja Hirzmann, Mitarbeiterin des Schiefbahner Hilfswerks, wird die Projekte vor Ort besichtigen.
<strong>Schiefbahn. Der Vorstand der Schiefbahner Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn hat beschlossen, das Lepra-Vorbeugungsprojekt von Dr. Remy Rousselot in den sechs großen Leprakolonien des ostindischen Bhubaneswars erneut für ein gesamtes Jahr mit 3900 Euro zu unterstützen. Für jeden der insgesamt 420 Leprakranken in diesen Wohnsiedlungen kostet die Versorgung nur 1,16 Euro im Monat. So können diese Infizierten ihre Wunden selbst behandeln, ohne sich ans Krankenhaus wenden zu müssen.Wie gut die Arbeit funktioniert und wie die Hilfe ankommt, davon kann sich nun Katja Hirzmann, die Bürokraft des Schiefbahner Hilfsvereins, vor Ort überzeugen. Sie wird ab Samstag für drei Wochen mit ihrer Freundin Sandra Hetges privat und auf eigene Kosten in Indien unterwegs sein und verschiedene Projekte der Leprahilfe besuchen. Starten werden die beiden in Kalkutta, wo sie das Asha Niketan, ein Heim für geistig behinderte Kinder, besuchen, das seit sieben Jahren jährlich mit rund 4000 Euro unterstützt wird. Die Kinder bekommen Unterricht und physiotherapeutische Betreuung.
Eine Fahrt zum Sonnentempel von Konarak
Zweite Station wird dann Bhubaneswar sein, wo drei Tage zum Besichtigen der von Rousselot geleiteten Lepraklinik sowie zum Besuch der Stationen der Daughters of Charity (Orden von Mutter Teresa) eingeplant sind. Ebenfalls auf dem Programm: eine Fahrt zum Sonnentempel von Konarek, 70 Kilometer von Bhubaneswar entfernt, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Am 26.Januar geht es mit dem Flugzeug weiter nach Chennai, dem früheren Madras, im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Dort wird Dr. Kurian Thomas, der Direktor des Asha Nivas Social Service Centre, seine mit Hilfe aus Schiefbahn geförderten Projekte vorstellen. Zuletzt bekam er 3000 Euro zur medizinischen Behandlung von umgesiedelten Betroffenen der Tsunami-Katastrophe.Sozialzentrum bietet kostenlose Hilfe für Kinder und Frauen
Ferner bietet sein Sozialzentrum kostenlose Untersuchungen für Kinder und Frauen sowie eine breite Palette von Fortbildungen an. Von Chennai aus möchten die beiden Reisenden Pater Victor im nördlich gelegenen Nellore einen Besuch abstatten. Er wurde zweimal mit Finanzhilfen zur Trinkwasserversorgung von Schulen gefördert. Mit dem Nachtzug geht es dann am 29. Januar weiter nach Bangalore, der aufstrebenden Technologiehochburg im Bundesstaat Karnataka. Dort werden die beiden von Pater Sebastian, der am St.John´s Medical College Hospital arbeitet, in Empfang genommen. Am 1. Februar führt die Reise die beiden jungen Frauen über Mysore nach Ooty/Udhagamandalam, einem Bergort auf 2200 Metern Höhe. Ab Ooty soll der erholsamere Teil der Reise beginnen. Von hier kann man eine Fahrt mit einer Schmalspurbahn unternehmen, der Nilgiris Mountain Railway, ebenfalls Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Weiter geht es dann zur letzten Station der Reise, Cochin in Kerala. Die Rückreise ist für den 8. Februar geplant.Leprahilfe
Ziel: Die Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn hat es sich zur Aufgabe gesetzt, Menschen in Entwicklungsländern unbürokratisch und schnell konkrete Hilfe zukommen zu lassen.
Katastrophenhilfe: Nach Naturkatastrophen kann der Verein über sein Netzwerk von Kontakten im In- und Ausland Hilfe zur Nahrungsmittelversorgung sowie warme Decken zur Verfügung stellen. Daneben gibt’s Medikamentenhilfen und Projektförderungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen.
Gründer: Gegründet wurde das Hilfswerk 1963 von dem damaligen Kaplan August Peters, der später Weihbischof wurde.