Michael-Ende-Gymnasium Tönisvorst Schüler nähern sich Richter
St. Tönis/Düsseldorf · Angehende Abiturienten des MEG besuchten eine Ausstellung mit Werken Gerhard Richters in Düsseldorf. Nach einer Führung wurden sie selbst künstlerisch tätig.
(msc) „Der beste Weg, einen Künstler und sein Werk zu verstehen, führt über das Erlebnis“, sagt Gabriela Seeburg, Kunstlehrerin am Michael-Ende-Gymnasium in Tönisvorst. Was sie damit meint, erlebten die Schülerinnen und Schüler ihres Q2-Kurses jetzt im Düsseldorfer Kunstpalast. Die Jugendlichen besuchten die Ausstellung zu Gerhard Richter auf eine besondere Art und Weise. „Verborgene Schätze“ lautet der Titel der Ausstellung. Sie beinhaltet Werke aus Privatsammlungen, die den Blick auf das Rheinland lenken. Zunächst führte Nicole Oversohl, freischaffende Kunstvermittlerin, die Gruppe durch das Museum, erläuterte ausgewählte Stationen in der Biografie Gerhard Richters und gab Einblick in seine Arbeitsprozesse. Die Ausstellung präsentiert nicht nur Gemälde, sondern auch Fotografien und ikonische Kunstwerke. Dies sollte für die 14 angehenden Abiturienten im anschließenden Workshop noch wichtig werden. Doch bereits bei der Führung gelang den Schülern eine engere Bindung zu Richters Kunst. „Seine Wolkenbilder sind einerseits realistisch, und doch wirken sie traumhaft“, so Schülerin Marla, die beeindruckt ist von der Leichtigkeit und Tiefe eines Kunstwerks. Ebenso fesselten das Bild einer Kuh und die abstrakten Landschaften die Aufmerksamkeit und regten die Gruppe zu Diskussionen über die Grenzen von Abstraktion und Realität an. Später erfolgte die praktische Arbeit, bei der Oversohl beriet und Tipps gab. Mit speziellen Aquarellstiften gestaltete nun jeder Schüler ein eigenes Werk, und aus bestimmten ausgewählten Bildausschnitten wurde eine große Collage erstellt. Die Aufgabe bestand allerdings darin, so zu arbeiten, wie Richter es getan hätte: Mit den Bildausschnitten sollte die Perspektive so verändert werden, dass der Fokus auf das große Ganze gelenkt wird. „Durch diese Vorgehensweise werden die Eindrücke aus der Führung noch mal vertieft“, sagte Gabriela Seeburg. Die entstandene Collage hängt nun im Schulgebäude – und der geschulte Beobachter erkennt darin den verborgenen Schatz à la Richter.