Schule: Elternwille ausgebremst?

SPD greift CDU-Schulkurs an.

Willich. Die Aufregung über die Entscheidung der CDU, die Gründung einer Gesamt- oder Sekundarschule ins Jahr 2013 zu verschieben, reißt nicht ab. In Presseerklärungen greifen die Willicher Jusos sowie Ralf Stammes vom SPD-Arbeitskreis Schulen die CDU scharf an.

„Sie bremst den Elternwillen aus“, kritisiert Stammes. Statt dessen werde ein unerträgliches Hin und Her präsentiert, das sich schon seit April hinziehe. Stammes erinnert daran, dass die Gesamtschule seit Jahren rund 100 Kinder pro Schuljahr abweisen muss. Bislang seien diese Schüler dann zumeist an Real- oder Hauptschule angemeldet worden. Doch damit sei es vorbei, wenn feststehe, dass diese Schulen auslaufen. „Wer würde es den Eltern verdenken, ihre Kinder an einer Schule in der Nachbarstadt anzumelden?“, fragt Stammes.

Die angeblich ungeklärten Fragen, die von der CDU aufgeführt werden, seien vorgeschoben. Ein Raumkonzept müsse ohnehin gefunden werden, eine schnellere Lösung wäre im Interesse der Schüler und Eltern gewesen, so der SPD-Vertreter. Die offenen Fragen zur Gesetzeslage würden am 19. Oktober beantwortet, wenn der Landtag das Schulgesetz verabschiedet. Spätestens dann bleibe die Frage offen, warum sich die CDU nicht auf einen „optionalen Beschlusstext“ zur Gründung einer zweiten Gesamtschule in Willich habe einigen können.

Die Jusos bezweifeln in ihrer Presseerklärung allerdings, dass eine zweite Gesamtschule der richtige Weg wäre. Sie sprechen sich statt dessen für eine Sekundarschule aus, da es in Willich schon jetzt vier Schulen mit gymnasialer Oberstufe gibt. „Eine Fünfte hätte kaum Chancen, die erforderliche Größe zu bekommen“, sagt die SPD-Nachwuchsorganisation.

Die CDU versuche mit ihrer „Blockade- und Verzögerungspolitik“, den Umbau der Willicher Schullandschaft hin zum längeren gemeinsamen Lernen zu verhindern. „Entweder gibt die CDU ihre Blockadehaltung auf oder ihre rückwärts gewandte Politik wird Willich in großem Maße schädigen und die Schülerwanderung hin zu anderen Städten verstärken“, erklären die Jusos. WD