Rupert-Neudeck-Gesamtschule Schulleiter Kaiser: „Wir gewinnen als Mannschaft“

Personell gestärkt geht die Gesamtschule ins Schuljahr. Zehn neue Lehrer sind da.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

St. Tönis. . Am Anfang einer Fußball-Bundesliga-Saison werden Trainer nach ihrem Kader befragt. Alle an Bord, alle fit, alle Positionen besetzt? Was sagen Schulleiter zu ihrem aktuellen Kader? Die Frage haben wir am Mittwoch Andreas Kaiser, dem Leiter des Rupert-Neudeck-Gesamtschule in St. Tönis, gestellt.

Zufrieden mit dem Kader der Schulsaison 2018/19, Herr Kaiser?

Andreas Kaiser: Ich habe, um in der Fußballsprache zu bleiben, einen guten Kader, leistungsstarke Spieler, wenn auch nicht alle Positionen besetzt sind. Wir gewinnen als Mannschaft. Die Trainerbank ist vollbesetzt.

Wie viele neue Lehrer sind dabei?

Kaiser: Ich habe zehn neue Lehrer, fünf durch Versetzungen, beispielsweise von auslaufenden Haupt- und Realschulen. Und fünf Lehrer kommen direkt aus dem Referendariat. Dem gegenüber steht eine Pensionierung und eine Versetzung nach einer Beförderung auf eine Schulleiterstelle.

Welche Fächer sind bzw. bleiben Mangelfächer, weil Kräfte fehlen?

Kaiser: Hauswirtschaft, Technik, Englisch und — interessanterweise — Sport. Allerdings haben wir den Englischunterricht nicht gekürzt. Die Kollegen, die wir haben, geben mehr Unterrichtsstunden in diesem Hauptfach. In den Naturwissenschaften haben wir kein personelles Problem. Zurzeit ist eine Stelle unbesetzt. Durch eine Erkrankung sind also aktuell zwei Stellen im Unterhang. Zum Kollegium gehören 61 Lehrkräfte.

Wie viele Seiteneinsteiger sind im Kollegium?

Kaiser: Drei Seiteneinsteiger. Sie unterrichten Chemie, Technik und Musik. Sie haben schulische Vorerfahrung durch zuvor befristete Verträge.

Über Personalien hinaus: Was ist neu im Schuljahr 2018/19?

Kaiser: Viel Neues gibt es in Jahrgangsstufe 5. Wir sind eine von drei Modellschulen des Kreises Viersen zum Thema „Heterogenität und Schulentwicklung“. Der Kreis unterstützt uns durch Lehrerfortbildung und Vernetzung mit anderen Schulen. Wir bieten in dem Rahmen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch je eine Stunde in der Woche an, fördern dort Schüler, die mehr Unterstützung benötigen, aber auch Schüler, die mehr „Futter“ brauchen. Neu ist, dass für die Fünfer jeder Unterrichtsmorgen mit einer Stunde mit dem Klassenlehrer beginnt, dort Organisatorisches oder Pädagogisches besprochen wird. Künftig wird es einmal in der Woche eine Teambesprechung der acht Klassenlehrer geben. Und dann ist noch die Projektzeit zu nennen.

Was versteht man darunter?

Kaiser: Kleingruppen von maximal 18 Schülern arbeiten jeweils ein halbes Jahr lang zu Projekten aus den Fächern Kunst, Hauswirtschaft, Technik und Religion/praktische Philosophie.

Was wird die größte Herausforderung in den nächsten Monaten?

Kaiser: Unsere Zehner gehen auf ihren Abschluss zu. Der erste Jahrgang. Das wird aufregend für alle. Wir bieten Extra-Stunden in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch an.

Welche Baustellen, tatsächliche und gedankliche, beschäftigen Sie?

Kaiser: Dauer-Baustelle ist es, gute pädagogische Arbeit zu leisten, um sich am Markt behaupten zu können. Am Standort Kirchenfeld stehen tatsächlich Umbauten und Renovierungen an. Und Stellenbesetzungen beschäftigen mich jederzeit. Es geht darum, gute Leute zu finden und Vertretungen abzudecken.

Welche Rolle spielt der Namensgeber Rupert Neudeck in diesem Schuljahr?

Kaiser: Vor den Sommerferien haben wir zum ersten Mal unseren Award „RNG ausgezeichnet!“ verliehen. Es geht um besondere Leistungen, die nichts mit Zeugnisnoten zu tun haben, sondern mit sportlichen oder sozialen Leistungen. Diesmal ging der Preis an das Team von „Frühstück vor acht“. Christel Neudeck wird sie zu einem Frühstück bei sich zu Hause empfangen. Den Award setzen wir 2019 fort.

Was möchten Sie im Sommer 2019 sagen können?

Kaiser: Die Zehner haben gute Schulabschlüsse gemacht und knapp die Hälfte von ihnen geht in die Oberstufe.