Bauen für die Bildung Neubau-Idee: Schulen sprechen Zeitdruck an
Tönisvorst · Andreas Kaiser von der Rupert-Neudeck-Gesamtschule und Wolfgang Folz vom Michael-Ende-Gymnasium haben einen offenen Brief an Bürgermeister, Verwaltung und Politik geschrieben. Sie signalisieren Mitwirkungswillen beim Projekt „Schulneubau“, mahnen aber auch.
„Schulneubau? Wir wollen mitplanen.“ Das ist – auf einen Nenner gebracht – in etwa der Tenor eines offenen Briefes, den Andreas Kaiser, Leiter der Rupert-Neudeck-Gesamtschule, und Wolfgang Folz, stellvertretender Leiter des Michael-Ende-Gymnasiums, gemeinsam verfasst und unterschrieben haben.
Adressiert ist ihr Schreiben, das auch an die Presse ging, an Bürgermeister Uwe Leuchtenberg, Lars Schaath (Fachbereichsleiter Schule), CDU-Ratsfrau Christina Marpe, Vorsitzende des Schulausschusses, ihre Stellvertreterin Christa Voßdahls (SPD) sowie an die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, Grünen, UWT, GUT und FDP.
Folz und Kaiser betonen, dass das Michael-Ende-Gymnasium und die Rupert-Neudeck-Gesamtschule „mit Interesse die Diskussion um die Gebäude der weiterführenden Schulen verfolgen. Im Raum stehen nun offensichtlich neben dem ursprünglich geplanten Anbau eines naturwissenschaftlichen Zentrums ein weitergehender Umbau oder sogar ein kompletter Neubau des Schulzentrums. Gerne erklären wir hiermit unsere Bereitschaft zur Mitarbeit sowohl bei der Weiterentwicklung dieser Ideen, als auch bei der konkreten Planung eines An-, Um- oder Neubaus.“
Beide Schulleitungen nutzen die Gelegenheit, den Faktor Zeit, besser gesagt, Zeitdruck bei dem Thema anzusprechen. Sie weisen darauf hin, „dass mit dem Beginn des Schuljahres 2026/27 das Michael-Ende-Gymnasium den Ausbau zu G9 vollendet hat und sich dadurch der Raumbedarf im Schulzentrum schlagartig und deutlich erhöht“.
Der ab diesem Zeitpunkt bestehende Raummangel könne dann nicht mehr wie bislang innerhalb des bestehenden Gebäudes und durch Verhandlungen der Schulen zur „gerechten Verwaltung“ des Mangels behoben werden. „Daher ist es sehr wichtig für die weiterführenden Schulen, dass spätestens zu diesem Termin – in gut fünf Jahren – eine echte Lösung der Raumproblematik erfolgt ist. In Anbetracht der Dauer von haushalts- und baurechtlichen Planungen und der tatsächlichen Umsetzung der Baumaßnamen erscheint uns eine zügige Entscheidung angeraten.“
„Wir haben bereits Gespräche mit den Schulen geführt“, sagt Uwe Leuchtenberg auf Nachfrage der WZ. „Zurzeit rechnen wir in der Verwaltung noch viel. Sobald Zahlen vorliegen, werden wir die Schulen sofort einbinden. Es wird keine Alleingänge geben. Die Fachleute müssen mit an den Tisch.“
Gegengerechnet wird die Antragsidee von SPD, Grünen, UWT und GUT, einen Schulneubau nahe Wasserturm in Erwägung zu ziehen – finanziell und zeitlich. Leuchtenberg: „Die Idee ist gut und überlegenswert. Wir müssen vernünftig nachdenken. Aber wir sind spät dran mit der Idee. Das ist das Problem. Von null auf fertig in fünf Jahren – ich weiß noch nicht, ob das gelingt.“ Der Zeitdruck sei da. „Der Endtermin zum Schuljahr 2026/27 muss gehalten werden.“
Im Laufe des Jahres, betont der Verwaltungschef, werde sich entscheiden, ob es einen Neubau für die beiden Schulen gibt oder nicht. Anwohner des Wasserturms, Eltern, Schüler, Lehrer und Bürger würden frühzeitig eingebunden.
Zahlreiche Anrufe seit der Veröffentlichung der Idee hat Leuchtenberg entgegengenommen. „Überwiegend erfreuliche“, sagt er. „Ich höre: schön, dass ihr darüber nachdenkt.“
Sollte man sich dazu entschließen, einen Schulneubau nicht anzugehen, dann werde, versichert Uwe Leuchtenberg in Absprache mit Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg, „der Bau des naturwissenschaftlichen Fachraumzentrums nicht später fertiggestellt als notwendig“.