Tönisvorst Schwertübergabe an Gregor Heidenfels
30 Mal hat sich Herbert Kohnen in den vergangenen Jahren das Martinsgewand übergezogen. Jetzt gab er das Amt feierlich weiter.
Vorst. „Du hast doch auch einen Papa, schimpft der jetzt nicht, wenn du mit einem zerrissenen Mantel nach Hause kommst?“ An die Worte eines vierjährigen Jungen bei einem Martinsfest vor vielen Jahren konnte sich Herbert Kohnen noch gut erinnern. Der 62-Jährige hat sich in Vorst 30 Mal das Martinsgewand übergezogen. Im nächsten Jahr wird Gregor Heidenfels der neue St. Martin in dem Stadtteil sein.
„Irgendwann muss es mal gut sein“, so begründete Herbert Kohnen, der Technischer Leiter in einem Wohnungsunternehmen ist, seinen Rücktritt im Restaurant „Tafelsilber“. Dort nahm gerade der von Bernd Mertens angeführte Martinsverein Vorst sein traditionelles Martinessen zu sich . Über 60 engagierte Helfer und Helferinnen waren gekommen.
„Es war eine schöne Zeit“, sagte Kohnen rückblickend. Bevor er 1986 zum ersten Mal St. Martin wurde, war er 16 Jahre lang als Herold mitgezogen. Das hatte bereits sein Vater Johannes lange Zeit getan. Ganz aufhören will Kohnen aber nicht. Er sammelt weiterhin Spenden fürs Fest und arbeitet zukünftig im Vorstand als Kassierer mit. Diese Aufgabe hatte zuvor Karl Nauen zehn Jahre ausgeübt. Ehe Kohnen offiziell das Schwert an seinen Nachfolger übergab, bekam er einen Obstkorb und ein getöpfertes Emblem mit dem Vorster Wappen.
Sein Nachfolger Gregor Heidenfels war bisher 21 Jahre lang einer der zuletzt sechs Herolde des Martinszuges. „Ich konnte da nicht Nein sagen“, sagte der 47-jährige Schreinermeister, der sich schon lange in der CDU-Mittelstandsvereinigung Tönisvorst und im Orgelbauverein Vorst engagiert. Für ihn rückt Michael Kohnen (31), der Neffe Herbert Kohnens, als neuer Herold nach.
Bei der geselligen Zusammenkunft, zu der auch Ehren-Vorsitzender Hubertus Jenner und Ehren-Kassierer Willi Ferfers erschienen waren, wurden langjährige Mitglieder ausgezeichnet, so für 55-jährige Sammeltätigkeit Matthias Ferfers; 50 Jahre: Willi Ferfers und Hubert Jenner. Weitere Auszeichnungen gingen für 30-jährige Mitgliedschaft an Helmut Loyen und Jürgen Vesper; 25 Jahre: Uli Loyen, Walter Sadlowski, Willy Funken, Christel Weyers; 20: Andreas von Danwitz, Hans Holtschoppen, Heinz Thomessen, Heinz-Josef Köhler und Karl Nauen.
Vorsitzender Bernd Mertens dankte sich noch herzlich bei all denjenigen, die das Martinsfest vor wenigen Wochen in dieser Form möglich gemacht hatten. Dazu waren von den vielen Helfern nahezu 1800 Tüten gepackt worden. Auch die neue Feuerstelle auf dem Vorster Marktplatz sei, so Mertens, von der Bevölkerung mit vielen positiven Kommentaren aufgenommen worden.