Tönisforst Vorstand des DRK verjüngt sich stark

Neuer Vorsitzender ist Bürgermeister Thomas Goßen. Im nächsten Geschäftsjahr soll der Rotstift angesetzt werden.

Tönisvorst. Vieles ist bereits neu beim Deutschen Roten Kreuz in Tönisvorst, so etwa das DRK-Heim, das seit ein paar Monaten im ehemaligen städtischen Kindergarten an der Jägerstraße in St. Tönis untergebracht ist. Nun ist auch der Vorstand neu.

Bei der Jahresversammlung wählten die Mitglieder Bürgermeister Thomas Goßen zu ihrem neuen Vorsitzenden. Mit der 36-jährigen Franziska Seefeld hat Goßen eine neue Stellvertreterin an seiner Seite. Außerdem gibt es mit dem 59-jährigen Gerd Beudels erstmals einen zweiten Stellvertreter für den Stadtverband. Ebenfalls neu im Vorstand ist der Bereitschaftsarzt Dr. Patrick Braß.

Ein Unbekannter ist Thomas Goßen indes nicht im Vorstand. Seit einigen Jahren war er bereits Stellvertreter des bisherigen Chefs Albert Schwarz. „Ich bin jetzt 70 Jahre alt und seit bestimmt 20 Jahren im Vorstand, es ist genug“, sagt Altbürgermeister Schwarz. Und verabschiedet sich — nicht ohne für die gute Zusammenarbeit zu danken — von seinen langjährigen Weggefährten, die sich ein besonderes Abschiedsgeschenk ausgedacht hatten: eine Hotel-Übernachtung für zwei Personen in Boppard.

Neu ist für die DRK-Mitglieder auch, dass sie im nächsten Geschäftsjahr den Rotstift ansetzen müssen, wie Schatzmeister Rolf Höfer in seinem Kassenbericht anmerkte.

Die Investitionen in das DRK-Heim konnten wider Erwarten nicht durch Angebote ausgeglichen werden. „Nach mehr als 20 Jahren mussten wir unseren Vorkindergarten mangels Anmeldungen im Sommer schließen“, sagte Höfer. Außerdem sei die Idee, Randzeitenbetreuung für Schulkinder anzubieten, von den Eltern nicht angenommen worden. Zwei Einnahmequellen, mit denen der Ortsverein gerechnet hatte, fallen dadurch weg. „Es wird nicht leicht für den neuen Vorstand“, sagte Höfer, „aber die Arbeit soll darunter nicht leiden.“

Verändert indes hat sich die Arbeit der Rotkreuzler bereits. Ganz aktiv sind die Mitglieder nämlich bei der Aufnahme der Flüchtlinge im St. Töniser Erstaufnahmelager eingespannt. Registrieren, untersuchen, koordinieren gehören zu den Aufgaben des DRK. Auch beim Aufbau von Betten und Spinden in anderen Flüchtlingsunterkünften des Kreises helfen die Tönisvorster. Thomas Goßen dankte als Bürgermeister in seiner Rede den Ehrenamtlern für dieses Engagement. „Nicht zuletzt die Flüchtlingskrise zeigt uns, wie wichtig Vereine wie das Rote Kreuz sind“, sagte Goßen.

Bereitschaftsleiterin Annegret Backes berichtete, dass die Rotkreuzler mehr als 4000 ehrenamtliche Arbeitsstunden im Jahr leisten. „Ohne ein gutes Team wäre das nicht möglich“, sagte Backes.