Servus: Schützen stehen Spalier

In Vorst geht die Ära der Siedlerschänke zu Ende. Um noch mehr Kommen und Gehen geht’s nun hier.

Willich/Tönisvorst. Nach 23 Jahren „Heimat“ im Vereinslokal nahmen die Kander-Junggesellen, darunter zahlreiche Schützenkönige, nun Abschied von Brigitte und Uli von der Heyden. Mit Blumen dankten sie dem Wirte-Ehepaar, das zum letzten Mal die Gläser voll machte. Durch die Krankheit von Brigitte von der Heyden, die gern als „Mutter der Kompanie“ von den Schützen bezeichnete wurde, gibt sie nun die „Siedlerschänkeauf. Die Schützen werden nun in ihr neues Vereinslokal zu Birgit in die „kleine Kneipe“ umziehen. Die Siedlerschänke besteht seit über 50 Jahren, wurde eröffnet, als die Siedler vor über einem halben Jahrhundert ihre Häuser an der Bruchstraße in Vorst selbst bauten.

Theo Heyes ist gegangen, Herbert Aretz ist gekommen, der Wechsel an der Spitze des Löschzugs Willich ist damit vollzogen. Eines bleibt aber immer bestehen: Die Führung der Willicher Feuerwehr ist fest in der Hand von Landwirten. „Dabei sind wir im Löschzug nur eine Minderheit — aber offenbar mit starken Ellenbogen“, kommentiert Theo Heyes diesen Umstand — und lacht dabei.

Wie war das noch mit der Kölsch-Rock-Gruppe Brings und dem Klappertüt, das eben kein Holzblasinstrument ist (siehe Stadtgeflüster von letzter Woche). Zu Tönisvorst, oder besser zu St. Tönis, hatte Brings schon vor 19 Jahren einen Kontakt. Der sogar so wichtig war, dass ein Auftritt in Krefeld wohl nur stattfinden konnte, weil der St.Töniser Christoph Kohnen, damals noch Geselle bei einer Düsseldorfer Kfz-Werkstatt, den Band- und Equipment-Bus der damals recht unbekannten Kölner Formation reparierte — in Düsseldorf.

„Es war ein LT 31 6-Zylinder“ weiß Christoph Kohnen noch heute. Der Motor hatte ein Vergaser-Problem, und das spät am Tag und am Vortag eines Konzertes in der alten Krefelder Kulturfabrik. Kohnen, der die Band kannte und auch schon eine CD hatte, reparierte den Motor. Bis weit nach Feierabend. So weit nach Feierabend, dass die Band ihren Wagen nur bei Christoph Kohnen abholen konnte, und er mit den Kölnern in ein Gespräch kam. Und obendrein Freikarten für das Konzert in Krefeld bekam. Ob sich Brings in Schiefbahn noch an diese Begebenheit erinnern kann? 19 Jahre später? Der Stadtflüsterer wird auf jeden Fall versuchen, einmal nachzufragen.

Es gibt Offerten, die sind gleich aus mehrerlei Sicht närrisch. Zum Beispiel die der Tagespflege Haferkamp in St. Tönis. Die bietet an, dass pflegende Angehörige ihren Patienten für einen Tag bringen, damit sie Karneval feiern können. Genauer: damit sie zum Zug gehen können, heißt es. Jetzt gilt dieses Angebot aber nicht für die Termine, an denen die Züge in Tönisvorst gehen, nämlich am Samstag in Vorst und Sonntag in St. Tönis. Nein, seinen Angehörigen kann man Rosenmontag bringen. Gut, dann ist Karnevalszug in Krefeld. Ein bisschen närrisch ist das Ganze aber schon.

Eine Meldung in eigener Sache: Da gibt es doch Menschen, die den Stress um den Doktortitel des Bundeswehrverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg lokalisieren wollen. „Fragen Sie doch mal bei den Politikern in Willich oder Tönisvorst nach. Wer hat einen Doktortitel? Wer hat ihn richtig gemacht?“ So versucht man, den Flüsterer auf die Schiene zu setzen. Der erklärt dazu klipp und klar: „Ich lasse mich nicht instrumentalisieren. Obwohl. . .“

Die Verantwortlichen für das Willicher Schwimmbad „De Bütt“ lassen sich immer neue Aktionen einfallen, um Badegäste anzulocken. So jüngst einen Ü 90-Kurs. Zu dem erschien auch eine 86-Jährige, obwohl sie schon vorher der Meinung war, dafür eigentlich noch zu jung zu sein. Umso mehr wunderte sie sich dann darüber, weitere, sehr viel jüngere Teilnehmer zu erblicken. Des Rätsels Lösung: Mit Ü 90 war nicht das Alter, sondern das Gewicht gemeint.

Ganz schön gefräßig, dieser Baum im Konrad-Adenauer-Park in Willich. Oder hat er etwas zu verbergen? Aufgefallen ist er den Schützen des ASV Willich beim Beschneiden diverser Gehölze. Dabei erblickten sie diesen knorrigen Gesellen, der ein blaues Schild, das seine Herkunft erläutern sollte, schon halb „verschluckt“ hatte. Doch der Stadtflüsterer lässt sich nicht täuschen: Es handelt sich um ein Feldahorn (acer campestre) aus der Familie der Seifenbaumgewächse.

Bleiben wir beim Thema Essen: Ganz schön lecker ist das Florians Brot, das die Willicher Bäckerei Greis an der Kreuzstraße seit einigen Tagen anbietet. Sie verbindet damit einen guten Zweck: Von jedem verkauften Roggenmischbrot gehen 20 Cent an die Willicher Jugendfeuerwehr. „Die Aktion läuft zunächst einmal bis September“, erläutert Claudia Greis. Dann soll es eine Übung der Jugendfeuerwehr auf dem Marktplatz geben, in dessen Verlauf die Spende überreicht wird. Auch Kaffee und Kuchen soll es dann geben. „Bisher gibt es dazu aber nur eine grobe Planung“, so Claudia Greis. Bei ähnlichen Aktionen waren in der Vergangenheit unter anderem Spenden für die Aktion Teddybär eingenommen worden.