Sicher zur Schule mit dem Rad
Grundschulen und Polizei prüfen, ob die Kinder die Regeln kennen und die Räder einwandfrei sind.
Tönisvorst/Willich. Mit dem neuen Schuljahr hat für viele Schüler ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Ehemalige Grundschüler gehen auf eine weiterführende Schule, „die auch einen weiteren Weg einschließt, der häufig mit dem Fahrrad bewältigt werden muss“, erklärt Hauptkommissar Martin Gennert, Verkehrssicherheitsberater im Kreis Viersen.
Immer wieder sieht man Kolonnen junger Kinder auf Fahrrädern, die, beaufsichtigt von elterlichen Streckenposten, noch etwas wacklig im Straßenverkehr unterwegs sind. Deshalb bieten die Grundschulen in Zusammenarbeit mit der Polizei Fahrradprüfungen an, an denen alle Schüler der vierten Klasse teilnehmen sollen.
„Die Arbeit beginnt durch die Lehrer mit theoretischem Unterricht in den Schulen schon mit der Verkehrserziehung bereits in der zweiten und dritten Klasse“, erklärt Gennert. Nachdem die Kinder einen Test über Verkehrsregeln bestanden haben, ist die Polizei gefragt. „Wir führen zuerst praktische Übungen mit den Kindern auf dem Schulhof durch“, so Gennert. „Erst wenn die Übungen erfolgreich bewältigt wurden, dürfen die Kinder zur Prüfung auf die Straße.“ Dort wird dann unter Aufsicht helfender Eltern alles vorgeführt, was vorher gelernt wurde.
Doch manche Vorgaben im Straßenverkehr sind gar nicht so einfach zu beherrschen. „Besonders knifflig finden die Kinder das Linksabbiegen, weil sie so viel auf einmal beachten müssen“, berichtet der Verkehrssicherheitsberater. „Wer hat Vorfahrt, was machen die Autofahrer, werde ich gesehen und wann muss ich den Schulterblick machen? Das müssen die Kinder dann beherrschen.“
Aber nicht nur die Einhaltung der Verkehrsregeln wird von den Beamten bei der Fahrradprüfung kontrolliert. Das Rad muss auch verkehrssicher sein. „Wir können jedes Rad kontrollieren, so dass die Kinder für den Herbst und Winter mit allem ausgerüstet sind“, so der Hauptkommissar. Ist etwas am Drahtesel nicht funktionstüchtig, bekommen die Kinder eine Mängelkarte mit nach Hause, damit nachgebessert werden kann.
Die Kinder nehmen die Prüfung sehr ernst, so Martin Gennert. „Die Kleinen sind immer mit voller Konzentration bei der Sache. Sie sind vor der praktischen Prüfung oft so nervös, wie die meisten Erwachsenen vor der Führerscheinprüfung.“