Sport- und Kulturausschuss Verwaltung gibt Entwarnung bei Kunstrasenplätzen in Willich
Willich. · Sportthemen beherrschten die Agenda im Ausschuss am Mittwoch.
Die Willicher Kunstrasenplätze sind nicht von der Diskussion über Gesundheitsgefahren durch Mikroplastik betroffen – diese gute Nachricht hatte die Verwaltung für die Mitglieder im Sport- und Kulturausschuss. Der Grund: Eine mögliche Gesundheitsgefährdung geht von sogenannten SBR-Granulaten aus, die in der Regel aus recycelten Autoreifen bestehen. Die Willicher Kunstrasenplätze sind aber mit EPDM-Granulaten versehen, beziehungsweise der am vergangenen Sonntag in Willich eingeweihte Kunstrasenplatz mit Korkgranulat. Zurzeit wird das Granulat auf dem Kunstrasenplatz der Donk-Kampfbahn in Anrath plangemäß ausgetauscht – auch dieser Belag wird mit Korkgranulat verfüllt.
Für die Zukunft gelte es abzuwarten, was die Prüfverfahren ergeben und welche Empfehlungen daraus resultieren. Aber es „ist davon auszugehen, dass die führenden Kunstrasenhersteller mit Hochdruck daran arbeiten, neue Einstreugranulate oder Kunstrasenplätze, die keine Verfüllung mehr benötigen, zu entwickeln“, so die Verwaltung.
In Bezug auf die Umwandlung des Tennenplatzes des SC Victoria 07 Anrath gab es klare Signale. Zur Wahl stehen ein Hybridrasen – wie vom Verein beantragt – oder ein weiterer Kunstrasenplatz. In der Diskussion wies Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) darauf hin, dass die Kosten (Anlage und Pflege) für einen Hybridrasen deutlich höher sind als für einen Kunstrasenplatz. Außerdem könne der Kunstrasen deutlich mehr genutzt werden als der Hybridrasen. Röhrscheid bezog sich auf die Vorlage und die Ausarbeitung des Verwaltungsmitarbeiters Frank Magon zur Sitzung. Dieser hatte die Variante Kunstrasenplatz „nach fachlicher Abwägung aller Belange als die wirtschaftlichste Ausbauvariante“ bezeichnet. Außerdem wies Röhrscheid darauf hin, dass sich der DJK/VfL Willich an den Kosten für den am Sonntag eröffneten Kunstrasenplatz mit 100 000 Euro beteiligt habe. Weil der Anrather Verein nicht so groß sei, solle die Verwaltung versuchen, den Verein über Arbeitsleistungen zum Beispiel beim Bau der Umkleiden zu beteiligen. Jens Lenz (CDU) meinte, die Verwaltung verfolge sicher „eine Strategie“ bei den Gesprächen mit dem Verein. Letztlich entschied der Ausschuss einstimmig, dass die Verwaltung mit dem SC Victoria 07 Anrath weitere Gespräche führen und darüber im Ausschuss berichten solle.
Beschluss zu Beachvolleyballplatz wurde verschoben
Einstimmig verschoben die Ausschussmitglieder die Entscheidung über einen Antrag des DJK/VfL Willich auf Errichtung eines Beachvolleyball-Platzes im Sport- und Freizeitzentrum. Der Grund: Die infrage kommende Fläche wird auch im Rahmen einer anderen Planung derzeit untersucht, so der Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler. Es gibt das Projekt der Stadt, im Freizeitzentrum eine weitere Einfachturnhalle und einen Schießstand zur Nutzung für die Schützenvereine anzulegen. Da es hierbei um planungsrechtliche Fragen geht, ist das Thema der Technischen Verwaltung und des Planungsausschusses. Dazu könne derzeit aber noch nichts gesagt werden.
Außerdem berichtete die Verwaltung über Maßnahmen aus dem Sportstättenentwicklungsplan. Es seien mehrere Projekte angestoßen worden. Dazu zählen: ein Sportbegegnungszentrum an der Gottfried-Kricker-Schule in Zusammenarbeit mit dem TV Anrath. Die Finanzierung soll über den Verein erfolgen, dem ein Teil eines städtischen Grundstücks übertragen wird. Die Verhandlungen laufen. Der Bau einer Kita mit einfacher Sporthalle an der Kleinkollenburgstraße als Kooperation von TV Anrath und DRK (KiTa-Träger). Der Bau einer Einfachturnhalle durch den TV Schiefbahn am Sportplatz Siedlerallee. Hierfür muss Planungsrecht geschaffen werden. Der Bau eines Outdoor-Fitness-Parks im Konrad-Adenauer-Park in Alt-Willich (SPD-Antrag): Für dieses Projekt wird Ende September ein Förderantrag im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes für Alt-Willich gestellt. Die Verwaltung erwartet eine Bewilligung im Jahr 2020.