Vandalismus Unbekannte verwüsten Vereins-Bauwagen
Schiefbahn. · Offenbar gleich mehrfach verschafften sich Unbekannte Zugang zum Gelände des Sportanglervereins Schiefbahn. Sie hinterließen eine Spur der Verwüstung.
Eigentlich ist es ein ganz normaler Samstag mit Arbeitsdienst auf dem Vereinsgelände des Sportanglervereins Schiefbahn 1963. Doch die Mitglieder, die nach und nach an der Adresse „Im Fonger“ eintrudeln, müssen immer wieder den Kopf schütteln, wenn sie zum total zerstörten historischen Toilettenwagen schauen, der hinter den grünen Überseecontainern steht, in dem das Arbeitsmaterial aufbewahrt wird. „Wir können es einfach nicht fassen, was in einem Menschen vorgeht, der so etwas macht“, sagt Frank Konnes, Geschäftsführer des Anglervereins, mit Blick auf den Bauwagen, der einst die sanitären Anlagen für Frauen und Männer enthielt.
In Eigenleistung hatten die Anglervereinsmitglieder den Bauwagen in vielen Arbeitsstunden umgebaut. Sie zogen Trennwände ein, legten die Rohre sowie die Elektrik und bauten die sanitären Einrichtungen ein. Vom Handtuchhalter über den Spiegel bis zum Seifenspender, alles war vorhanden. Ein praktisches Schmuckstück war entstanden, auf das alle stolz waren. Der Bauwagen aus dem Jahr 1988, der auf einem Chassis steht, das noch einige Jährchen älter ist – es stammt aus dem Jahr 1947 –, wurde sogar oft an die St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide verliehen, wenn dort gefeiert wurde.
Doch all das gehört der Vergangenheit an. Der historische Toilettenwagen ist nur noch ein Wrack. Herausgetretene und verwüstete Wände, abgerissene Einbauten, abgeschlagene Türen und die komplette Zerstörung der Rohrleitungen wie auch der Elektrik bestimmen das Bild. „Da ist nichts mehr zu machen. Das kann nicht mehr saniert werden“, sagt Konnes.
Der Vandalismus fand im Dezember vergangenen Jahres statt und zog sich über einen Zeitraum vom 4. bis zum 12. Dezember. In diesem Zeitfenster wurde versucht, die Container aufzubrechen, was aber nicht gelang. Ob aus Wut darüber oder einfach nur aus Zerstörungsfreude ging es dann dem Toilettenwagen an den Kragen. Der oder die Täter kehrten dabei über den genannten Zeitrahmen immer wieder zurück und setzten das Werk der Verwüstung fort.
Das Kuriose dabei: Der oder die Verursacher schmissen alles, was demoliert wurde, auf einen großen Haufen auf dem Vereinsgelände zusammen. „Er hat sogar die Paletten der Jugendlichen, die wir gesichert in luftiger Höhe unter dem Vordach unserer Container aufbewahren, heruntergeholt. Die Gartenmöbel wurden dazugeworfen, und unsere großen schweren Gitterplatten, die wir zur Bodenbegradigung unter unseren Außenplatz gelegt haben, fanden wir auf dem Haufen wieder“, berichtet der Geschäftsführer.
Einige Mitglieder sind sicher, dass sie den möglichen Täter gesehen haben. Ihnen fiel vermehrt ein Mann auf, der sich in der Nähe des Vereinsgeländes aufhielt und unter anderem mit einer schweren Eisenstange angetroffen wurde. Auf Ansprache flüchtete er. Die Vorfälle wurden bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Der Jugendwart Carsten Wolf fand indes eine Tasche mit Einbruchwerkzeugen auf dem Gelände, die von der Polizei sichergestellt wurde. „Der Täter hat auch unseren Zaun an mehreren Stellen zerstört“, sagt Karl-Heinz Spicker. Der Zaun musste seinerzeit 1972 errichtet werden, weil dies eine Auflage im Pachtvertrag wurde. Bei dem Gelände handelt es sich nämlich um ein Naturschutzgebiet.
Der Anglerverein gehörte aber nicht zu den einzigen Betroffenen in diesem Gebiet. „Auf dem Gelände des benachbarten Hundeclubs kam es ebenfalls zu Vandalismus. Auch dort wurde alles auf einen Haufen geworfen“, sagt Konnes. Um weiteren Vorfällen vorzubeugen, nutzen jetzt etliche Mitglieder, die auch Hundebesitzer sind, den Bereich rund um das Vereinsgelände vermehrt für Hundespaziergänge. Bei den Runden mit den Vierbeinern wird dann ein Blick aufs Vereinsgelände geworden.
„Wir wären allen anderen Bürgern, die hier ebenfalls auf den öffentlichen Wegen spazieren gehen, dankbar, wenn sie Auffälligkeiten der Polizei mitteilen würden“, sagt Frank Konnes.
In Sachen Toilettenwagen wissen die Vereinsmitglieder noch nicht, wie es weitergehen wird. Nochmals an einen gut erhaltenen alten Bauwagen oder etwas in dieser Art zu kommen, ist eher unwahrscheinlich.