St. Martin und andere Heilige
Von einem großen Feuer und großen Firmen, die sich bei ihren Kunden nicht melden.
Willich/Tönisvorst. Mit Superlativen muss man ja bekanntlich vorsichtig sein. Und so mag sich vielleicht mancher eher lässig zurückgelehnt haben, als er von dem Martinsfeuer in Schiefbahn-Niederheide las. Dieses sei das größte am ganzen Niederrhein hieß es. So richtig nachmessen kann man das natürlich nicht. Eines muss man den Niederheidern aber in jedem Fall lassen: Es war groß, das Feuer, sehr groß. Und mit dem St. Martin davor sah das schon sehr symbolträchtig aus.
Da war doch jüngst an dieser Stelle die Rede von einer großen Internet-Firma, die partout nicht zurückruft. Seit Monaten meldet HTM sich nicht. „Das ist noch garnichts“, sagt Erich Eidel aus Neersen. Der Mann hat ein Handy von Samsung. Und er hatte eine Frage, mit der er sich via E-Mail an den Telekommunikationsriesen wandte. Der wiederum entpuppte sich als — bleiben wir im Bild — Tele-Riese, weit entfernt und von Kommunikation keine Spur. „Man weist auf der Homepage darauf hin, dass eine Antwort schon mal dauern kann, aber eineinhalb Jahre finde ich doch schon sehr lange“, sagt Eidel. Der Flüsterer findet, dass man dem nur beipflichten kann.
„Was weiß denn ich, wo das liegt.“ Das sagt Blues-Brother Jochen Contzen und schüttelt den Kopf. Gerade hat er einen Kartenwunsch für das Konzert seiner Black Brothers and the Bad Bones am 19. November im Willicher Kaisersaal. Und die Leute, die die Tickets haben wollen, kommen aus Bad Wildungen. „Ist doch auch egal“, sagt Contzen, tütet die Tickets ein und schickt sie los. Übrigens, als Beitrag zur Heimatkunde, Bad Wildungen liegt in Nordhessen, ziemlich nahe am Sauerland.
Die Schiefbahner Schützen sind fertig. Nicht mit den Nerven, sondern mit dem Umbau des Gastraumes der Schießsportanlage. Die beteiligten Handwerker übergaben nun dem ersten Brudermeister Manfred Hendricks und dem 1. Vorsitzenden der Hubertus Schützen, Frank Rütten, den renovierten und gänzlich umgestalteten Wachraum. Nach 21 Jahren waren die Arbeiten nötig geworden, da sowohl die technische Ausstattung als auch die Ausgestaltung nicht mehr den modernen Anforderungen entsprachen. Nachdem der Raum nun viele Jahre rustikal eingerichtet und ausgestaltet war, hat man sich jetzt zu einem Bistro-Stil entschieden. Der Gastraum ist zu den Trainingszeiten von Montag bis Freitag von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Die Hubertus-Schützen und die Bruderschaft heißen jeden Besucher willkommen. Der Raum kann aber auch für private Feierlichkeiten angemietet werden. Ansprechpartner dazu sind Franz-Josef Einköther und Werner Braun.
Sie erinnern sich sicher: Die vergangene Zeitungswoche begann mit einer ungeplanten Landung eines Reisemotorseglers auf einem Rollrasen-Zuchtfeld der Firma Peiffer. Von einem Nachbarn informiert, war Arnold Peiffer gleich nach Neersen geeilt, um sich vorsichtshalter einen schnellen Überblick über mögliche Schäden auf der Fläche zu machen. Grund für seine Gründlichkeit ist eine schlechte Erfahrung, die er schon einmal machen musste. Da hatten nämlich einmal Polospieler mit ihren Pferden den schönen Zuchtrasen ungefragt als Spielfläche genutzt und den Untergrund umgepflügt. Den Schaden haben die Pferdesportler übrigens später nicht beglichen. Die Firma Peiffer blieb auf den Kosten sitzen, weil der Klub aus Berlin eine falsche Adresse hinterlassen hatte.
Von einem sinkenden Schiff kann man bei der Stadt Willich ja nun wirklich nicht sprechen. Gut, stürmische Zeiten müssen alle Kommunen mal durchmachen und ab und an schlagen auch hier die Wellen mal hoch. Vielleicht wollen die Auszubildenden der Stadt gerüstet sein, wenn das Stadt-Schiff doch mal in Schieflage gerät. Denn die knapp 40 Azubis waren nun in der Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg zu Gast und schauten sich an, wie dort die großen Pötte entstehen. Von den Dimensionen waren die Besucher beeindruckt. Drei Schiffe werden da zurzeit gebaut. Eines davon ist die USA Disney Fantasy. Der 345 Meter lange Kreutzer soll rund 450 Millionen Euro kosten. Das Geld hätte Kämmerer Willy Kerbusch sicher auch gerne, könnte er doch damit das über 30-Millionen-Euro große Haushaltsloch 15 mal füllen.
Vorbildliches Umweltverhalten bewies einmal mehr Willichs Bürgermeister Josef Heyes: Natürlich reiste er zu einem Termin mit dem Niersverband vom Dienstsitz im Schloss Neersen zum Nierssee mit dem Fahrrad. Dann ärgerte ihn beim Rundgang um den See, dass so viel Abfall herumlag. Prompt sammelte er eigenhändig Plastik- und andere Flaschen und anderen weggeworfenen Müll auf. Ihm half dabei ebenso spontan die Ansprechpartnerin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Niersverband, Margit Heinz. Der Stadtflüsterer lässt sich zu einem ganz dicken Lob hinreißen.
Es soll tatsächlich Menschen geben, die unsere Rubrik „Kurz berichtigt“ schon vermisst haben. Jetzt gibt’s wieder Anlass dazu. Da hatte die WZ doch vergangenen Freitag über zwei Schülersprecher der Robert-Schuman-Gesamtschule Willich vorgestellt. Und dabei war dem Verfasser der Bildunterschrift ein Fehler unterlaufen. Die junge Frau heißt Laura Vander und nicht Lea, wie dort behauptet. Der Verfasser der falschen Namens hat als Hausaufgabe mitbekommen, den Namen zehnmal zu schreiben.