St. Tönis festlich und bunt

Die Lichternacht lockte die Besucher zu Tausenden in die Stadt. Auch in den Geschäften war jede Menge los.

St. Tönis. Die Erbsensuppe hat ihm geschmeckt. „Lecker!“ sagt Uli Peeren, der erst kurz vor Ende der Lichternacht um 22 Uhr die Gelegenheit nutzte, sich bei dem Stand des Fördervereins der Leonardo-da-Vinci Realschule etwas Warmes zu Essen zu holen. Bis dahin war sein Laden immer voll gewesen und er kam nicht dazu, sich zu stärken. Das Zelt der Schule bildete den Abschluss auf der gesperrten Krefelder Straße. Noch im ersten Jahr, als die Straße offen war, waren hier einige Autos durchgerast.

So haben die viele Menschen Raum, auch bis zu Peeren zu flanieren und die schöne Atmosphäre mit dem kleinen Feuer vor dem Zelt lockt auch aus der Hochstraße hinaus. Deren Eingang ist durch das Ladenlokal von Pohl Moden markant in Szene gesetzt. Weiß und lila setzen die Scheinwerfer einen besonderen Akzent auf die weiße Fassade. Nur die Kette aus Glühbirnen erscheint wie verfrühte Weihnachtsbeleuchtung.

Die Hochstraße als Einkaufsstraße ist den ganzen Abend über gut gefüllt, der kurze Regen vertreibt die Besucher der Lichternacht nicht. Sie drängen sich unter die vielen Schirme vor den Geschäften und den Gaststätten und genießen die milde Luft, sogar die Tische und Stühle vor der Eisdiele sind alle voll, und es wird auch Eis gegessen.

In der Friedensstraße singt ein Gitarrist Lieder und eine große Traube Menschen singt mit. Floristenmeisterin Andrea Hermes hat einen Liedermacher mit Gitarre engagiert, der vor ihrem Laden spielt, nebenan vor Haus Wirichs knubbeln sich die Zuhörer. Hermes hat auch den Maronenmann angesprochen, der aus Köln nach St. Tönis gekommen ist. „Für Maronen ist es heute zu warm“, sagt der.

Auf dem Rathausmarkt haben die Metzgerei Helbig und Round Table gut zu tun. Letztere bieten in diesem Jahr auch Steaks vom Grill. „Wir ergänzen uns mit Helbig“, sagt Dirk Engler, der den Stand für die Service Organisation auf die Beine gestellt hat. „Er hat Würstchen, wir die Steaks.“

Stefan Robben kommt an dem Abend kaum von seiner Kasse weg. Melanie Barth, Inhaberin von Optik Scholl hat den Abend genutzt, ihre Kunden zu der Vorführung einer neuen Brillenkollektion mit einem Bügelstecksystem einzuladen. Noch lange danach stehen sie draußen an dem Stehtisch, trinken Sekt und essen Häppchen. Das verklinkerte Haus, in dem ihr Laden ist, bekam eine punktuelle, weiße Bestrahlung, die die interessante Gliederung der Fassade gut zur Geltung bringt. Gegenüber, in der Schulgasse, ist der Torbogen Rot, die daneben liegende Wand dramatisch mit Blau beleuchtet.

Beliebtes Motiv der Fotografen ist der Blumenladen von Peter Langenfurth. Hier brennt nicht nur ein Korbfeuer, er hat auch Drahtbäumchen, an deren Astspitzen kleine Lämpchen glühen und beleuchtete Pflanzgefäße, in denen die Topfpflanzen besonders gut zur Geltung kommen. „Die sind für innen und außen geeignet“, gibt Langenfurt Auskunft.“ Bei ihm gibt es neben Sekt auch Glühwein.

Im Mondo 26 am Durchgang zum Seulenhof steht an diesem Abend zum ersten Mal Najib Titaou als neuer Wirt am Herd. Das Lokal ist ebenfalls voll besetzt und er muss mit zwei Pfannen gleichzeitig hantieren.