Händler zeigen sich märchenhaft
Oldtimer, Einkaufen und schönes Wetter lockten nach Schiefbahn.
Schiefbahn. Es ging märchenhaft zu in vielen Schaufenstern der Schiefbahner Einzelhändler, am Sonntag beim Herbstfest. Und man hatte den Kunden den roten Teppich ausgerollt und freute sich, dass die Besucher bei schönstem Herbstwetter nicht auf sich warten ließen. Viele schauten schon nach Weihnachtsgeschenken.
Nein, nicht der neue Mini, der neue 1er BMW und auch nicht der alte Mercedes 280 SE mit KK-Kennzeichen von Hans-Peter Tillmann waren die Hingucker unter den Träumen auf vier Rädern, sondern der alte, majestätische, schwarze Jaguar-Benz-Leichenwagen vom Bestattungsinstitut Willi Lingen. Margret Lingen-Zanker hat sich dieses Modell mit Rechtslenkung als Werbeträger zugelegt — in baugleichen Modellen treten auch gekrönte Häupter ihre letzte Reise an.
An den Tod mochte am Sonntag aber niemand denken, eher schon ans näher rückende Weihnachtsfest. Die Technische Beigeordnete Martina Stall bugsierte ihren Lebensgefährten zielgerichtet zu Schmuck und Uhren Odenbach. Viele Nasen wurden dort an den beiden Schaufenstern plattgedrückt.
Gerd Krämer sorgte für leuchtende Männeraugen: Oldtimer-Motorräder im Neuzustand sind faszinierender als der Schlitten des Weihnachtsmanns. Erstaunlich, wie kreativ und zum Warenangebot passend die Händler das Märchenthema umgesetzt hatten.
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“: Diese Frage stellte Claudia Lefen in ihrem Kosmetikinstitut „Hautnah“. Und bei Moden Höppner war eine Puppe als Aschenputtel dekoriert und als Kontrast dazu eine andere in einem traumhaften Hochzeitskleid. Zwei Märchenfiguren live und in Farbe: Optikermeister Guido Herbrich hatte sich als Hänsel verkleidet, Ehefrau Michaela als Gretel. Rainer Höppner hatte dem Hänsel seine Lederhose geliehen, die er zum Oktoberfest der St. Sebastianer angeschafft hatte.
Apropos Sebastianer: Zwei Schützen, Michael Mindt und Stefan Flatters, versuchten, den Schiefbahn-Film zu verkaufen — ein Teil des Kaufpreises kommt der Aktion „Schützen helfen“ zugute.
Vor dem Tor von Mertens hatte der Kaiserhof seinen Stand — dort gab es Flammkuchen klassisch und vegetarisch. Ein ernstes Thema: Jan Smietana warb für „Seniorenbetreuung mit Herz“: Eine 24-Stunden-Pflege in den eigenen vier Wänden durch polnische Frauen - eine preiswertere Alternative zur Unterbringung im Pflegeheim.