St. Tönis: Beine hoch und ab die Post
Kindertag: Heiße Reifen, heißes Stockbrot und viele coole Spiele lockten nach St. Tönis.
St. Tönis. Der Asphalt flimmerte am Sonntag nicht nur bei sommerlichen 30 Grad in St. Tönis. Auf heißen Reifen waren dort wagemutige Piloten unterwegs, die - "Bahn frei!" - die Fußgängerzone zur Rennstrecke machten. Mit dem Segen der Geschäftsleute. Denn das quirlige Treiben hatte der Werbering genauso vorbereitet. Es war der Tag der Kinder.
Sie waren nicht nur schnell unterwegs, sondern trödelten auch. Stand für Stand füllten sie die Hochstraße und teilweise die Marktstraße. Lücken gab es kaum. Zwischendrin hatten Geschäfte ihre Attraktionen aufgebaut.
Thomas Kroschwald, der als Lokomotivführer Lukas in warmer Latzhose die Emma durch den Ort steuerte
Mittendrin im Getümmel war Lokomotivführer Lukas mit seiner Emma unterwegs. Thomas Kroschwald, Lehrer am Michael-Ende-Gymnasium, fuhr in seiner warmen Latzhose den 50 Jahre alten Holder-Traktor mit Anhänger durch die Budenstraße. "Eine kurze Hose wäre so schön", hörte man ihn mehr als einmal sagen.
Vorbei ging es an heißen Öfen des hiesigen Motorradvereins, der zum Mitfahren einlud. Motorräder in einer Nummer kleiner hatten Dominik und Heinz. Für Ungeübte aber nur zum Draufsetzen. Pocketbikes und dazu noch das Pockettrike von Dennis hätte so mancher gerne gefahren. Aber für die Kinder waren die Kettcars die bessere Lösung.
Nicht warm genug werden konnte es Joella, die bei der brütenden Hitze auf dem Rathausplatz am Holzfeuer tapfer und mit viel Schweiß auf der Stirn Stockbrot produzierte. Auf die Frage, warum sie sich das antue, zuckte sie nur die Schultern: "Weiß ich auch nicht!"
Weniger schwitzen mussten die Manager der Popcorn-Maschine. Sie hatte ein schattiges Plätzchen. Einen Strandplatz fanden die vierjährige Nadine und der zweijährige Nico. Stilecht mit Mini-Klappliege, viel Sand und einer Palme. Dass das Wasser fehlte, war egal. Kamen die beiden doch, um sich von Ira Ingenpaß fotografieren zu lassen. Das Bild kommt in einen Schlüsselanhänger.
Richtig über des Wetter und den Tag des Kindes gefreut haben sich auch die Eissalons und Straßencafés. Frei werdende Plätze waren ruckzuck wieder besetzt.
Das einzige, was in den heißen Stunden fehlte war ein Pool zum Planschen. Meinte auch Robin, den es vom Rathausplatz zum Buchhandel zog. Dort konnte man angeln. Fünf Fische, ein Preis. Er ergatterte einen Leseraben - und dass die Fische nicht im Wasser schwammen, war ihm in dem Moment auch egal.