Zusammengetragen wurden die Namen über viele Jahre von Heinz-Gerd Schuh (74), ehemaliger Lehrer der Süchtelner Realschule. Auslöser für die Arbeit war eine Aufstellung der Stadt, die dem Vorster Heimatverein von Melanie Okupnik, 2001 Mitarbeiterin im Standesamt, übergeben worden war.

120 Namen standen am Beginn einer Recherche, die 2004 in einer Ausstellung im Heimatmuseum erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Mittlerweile weiß Schuh: Fast 400 Vorster ließen in den Kriegen seit Königgrätz ihr Leben.

Sieben tote Vorster wurden im Zuge der Schlacht bei Königgrätz bekannt, 29 im Krieg 1870/1871 und 147 im Ersten Weltkrieg. 219 Tote waren im Laufe des Zweiten Weltkriegs zu beklagen. Einige Familien traf es besonders hart. Familie Alex Benens verlor alle drei Söhne im Krieg, Familie von Böninghausen vier Angehörige.

Nicht nur an die gefallenen Soldaten wird mit Namen, Geburts- und Todesdatum sowie Todesort erinnert. Auch Zivilisten finden Platz im Eisernen Buch. So die Maler, die im November 1944 bei einem Bombenangriff auf Kempen ihr Leben ließen.

Wolfgang Arretz, Schriftführer des Heimatvereins, hat die Namen mit Erinnerungen an die Kriege gedruckt, die Seiten eingeschweißt und so für jeden zugänglich gemacht.

Heinz-Josef Köhler, Vorsitzender des Heimatvereines, freute sich, die Toten so würdig in Erinnerung halten zu können. Auch Bürgermeister Thomas Goßen empfand es besonders für die Jüngeren als wichtig, Geschichte auf diese Weise lebendig zu halten. Er wünschte aber auch eindringlich, dass das Eiserne Buch seine letzte Seite gefunden hat. Im Eisernen Buch kann man jeden Montag, 15 bis 19 Uhr blättern.